Warnemünder Sportgeschichten im Heimatmuseum


05. Juli 2019

Im Beisein von Vereinsmitgliedern und geladenen Gästen soll heute um 17.00 Uhr die neue Sonderausstellung „Warnemünder Sportgeschichte“ im Heimatmuseum eröffnet werden. Präsentiert werden Geschichte und Geschichten, Persönlichkeiten und Idole rund um den Warnemünder Sport.

Die Idee zu dieser Sonderschau stammt noch aus der Zeit, als Kathrin Möller die Geschicke des alten Fischerhauses in der Alexandrinenstraße 31 lenkte. Ihr Nachfolger, Christoph Wegner, verfolgte den Faden gern weiter. Tatkräftig unterstützt wurden er und der Museumsverein bei den aufwendigen Recherchen und Vorbereitungen durch Eckart Peters. Der noch immer sehr agile 80-Jährige gilt als Sportsmann und leidenschaftlicher Chronist. Er hat sich sich der Warnemünder Sportgeschichte verschrieben und war für die Organisatoren im Museum schon deshalb unverzichtbar. „Eckart Peters hat viel Stoff über den SV Warnemünde  zugearbeitet, organisierte viele Leihgaben und ließ uns an seinen guten Kontakte zu Zeitzeugen teilhaben“, freut sich der Museumschef über den Beistand.

„Dass die Warnemünder Sport als Freizeitbeschäftigung treiben, hat noch keine lange Tradition. Das alltägliche Leben war viel zu hart und arbeitsreich, um an derartiges auch nur zu denken“, weiß der Museumleiter, Christoph Wegner. Eine vereinsmäßige Organisation des Sports begann in Warnemünde so auch erst 1887 mit der Gründung des Männerturnvereins. Doch schon bald folgten weitere Sportvereine, darunter für Radfahrer, Fußballer, Tennisspieler, Kegler und natürlich Segler.

Die Exposition des Heimatmuseums widmet sich den beiden Zeitfenstern 1887 bis 1945 und 1945 bis zur Wende. Sie bietet aber auch einen Ausblick in die Gegenwart. Nachvollzogen wird die Entwicklung der allgegenwärtigen Betriebssportgemeinschaft Motor Warnowwerft (BSG), gegründet im Jahr 1949 mit damals schon neun Sektionen, und es Auskunft geben, welche bedeutenden Persönlichkeiten den Sport in Warnemünde nach den Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut haben.

Etwas unterrepräsentiert sind nach Aussage Wegners Zeugnisse von Frauensportlerinnen. Umso schöner, dass die Tochter der Ausnahmeturnerin Gerda Kleist, Ingrid Dittrich, bei der Ausstellungseröffnung dabei sein wird. Als Eckart Peters anfing zu den Warnemünder Sportlern aus den 1920er und 1930er Jahren zu recherchieren, war sie selbst überrascht was für eine erfolgreiche Sportlerin ihre Mutter einmal war.

Die Sonderausstellung ist ab Sonnabend, 6. Juli, bis zum 31. Mai kommenden Jahres für den Besucherverkehr geöffnet. Etwa 50 Exponate, darunter Sportgeräte, Trikots, Sportanzüge, Medaillen, Urkunden, Pokale und Alben haben hier ihren Platz gefunden. Dazu sind vier überlebensgroße Pappaufsteller – abgebildet ist neben der herausragenden Turnerin Gerda Kleist auch der Ringer Joachim Grohmann – mit Hörstationen versehen und drei digitale Bilderrahmen zeigen Fotos von besonderen Sportereignissen. Zu sehen sind so Auszüge aus dem Album von Sonja Schröder, die 1963 mit den Turnerinnen der BSG Gold beim Turn- und Sportfest in Leipzig gewann. Als Mitmachstation wurde im Altenteiler sogar ein Kickertisch ausgebaut.

Und es gibt auch ein Lesebuch, in dem Kurzbiografien und besondere Begebenheiten dokumentiert sind. Zu lesen ist hier unter anderem von der dänischen Schwimmerin Jenny Kammersgaard, die 1938 von Gedser nach Warnemünde geschwommen ist, über das legendäre DFB Pokalspiel von 1997 in dem der SV Warnemünde Borussia Dortmund mit 0:8 unterlag oder die fast schon tragische Geschichte des Warnemünders Karl-Heinz Bruhns, der 1958 zum Endspiel der Fußball WM ins schwedische Solna reisen durfte, die Eintrittskarte 40 Jahre lang aufhob und in Prag beim Diebstahl seines Portemonnaies dann leider auch verlor.


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