Warnemünder Architekt stellt seine Visionen für die Entwicklung des Ortes vor


29. Oktober 2016

Das 2011 erarbeitete Strukturkonzept für Warnemünde soll einem Bürgerschaftsbeschluss zufolge fortgeschrieben und an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Mehrere Bürgerforen dazu fanden bereits statt, aber irgendwie ist die Luft raus und man kommt nicht so recht weiter.

Seit nunmehr acht Jahren arbeitet das Architekturbüro von Enno Zeug an einer ganz eigenen Gesamtkonzeption für Warnemünde. Sein Ziel: Den Ort ganzjährig erlebbar machen, wobei sich jede Entwicklung dem „Geist des Ortes, unseres lebendigen, lebens- und liebenswerten Warnemünde unterordnen muss.“ Viele Befürworter seiner Visionen aus Stadtverwaltung und Landespolitik hat er schon im Boot. Erst Ende September überzeugte er den Warnemünder Ortsbeirat und die Ausschussvorsitzenden von seinen Visionen. Immer deutlicher wird, dass es einfach keine Einzelaspekte mehr geben darf, denn „alles hängt irgendwie in sehr komplexer Form zusammen.“ Für den Planer steht außerdem fest, dass nur bei einer ganzheitlichen Betrachtung des Seebades signifikante Probleme, wie etwa das Parken oder die Toilettenproblematik dauerhaft gelöst werden können.

Um einen Anfang zu machen und wie er es ausdrückt, die „richtige Schrittfolge“ einzuhalten, setzt Enno Zeug am südlichen Alten Strom an. Er sieht hier die wichtige Schnittstelle zwischen Werftbecken und Mittelmole. Viele Abhängigkeiten sind zu berücksichtigen. Es geht etwa um historische Achsen, Wassersport, Kreuzschifffahrt, Erlebnisbereiche und Freiräume, ruhenden Verkehr, Bildung und Verwaltung – „eine Mammutaufgabe, Altes und Neues zu verbinden.“

In seiner Konzeption gibt es am Südende des Alten Stroms keine Wohnbebauung. Vielmehr soll der Park erhalten und sogar noch erweitert werden. Wohnen schließt Enno Zeug jedoch nicht aus. Seine Idee: zweigeschossige Hausboote am Ostufer.
Eine motorbetriebene Bahnhofsbrücke ist ein weiterer Teilbaustein – diese könnte mehrfach pro Tag geöffnet werden, was einerseits die Besucher erfreuen und andererseits zusätzliche Liegeplätze für Segelboote ermöglichen würde. Angler und Taucher haben ihr Vereinsheim an alter Stelle und Liegeplätze zwischen Bahnhofsbrücke und Bootsterrassen. Die Austragung von Waschzuber- und Drachenbootrennen sollte auch weiterhin gewährleistet sein.
Ein begrüntes Parkhaus als Erweiterung des Parks mit Fußgängerbrücke in den Ortskern ist ebenfalls Bestandteil seines Entwurfs. Der Standort müsste sich am tatsächlichen Ausbau der Kreuzfahrt-Liegeplätze orientieren.
Der Anleger für die Fähre nach Hohe Düne könnte um etwa fünf Meter nach Norden verlegt und der Liegeplatz 7 so auf 340 Meter verlängert werden.
Auch das alte Stellwerk muss unbedingt erhalten werden – hier plant der Warnemünder eine Art Bildungscampus in kleinteiliger Bauweise: „Sowohl die Heinrich-Heine- als auch die Ecolea-Schule platzen aus allen Nähten. So schaffen wir Abhilfe.“
Der Architekt sieht weiter ein Thermalbad, beheizt durch ein eigenes kleines Thermalkraftwerk und Caravan-Stellplätze mit Servicestationen vor.
Ganz wichtig auch die logistischen Wege zur Belieferung der Werft und Schiffe am Passagierkai.

Schon dieses relativ kleine Areal zeigt: Alles hängt in Warnemünde irgendwie miteinander zusammen und es ist an der Zeit, etwas zu tun. „Auch die Fördertöpfe drohen in den kommenden Jahren zu versiegen“, mahnt Enno Zeug und führt weiter aus, dass touristische Erlebnisbereiche förderfähig seien. „Am Ende muss es für Warnemünde passen und wir sind der Überzeugung, dass uns das gelungen ist.“


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