Warnemünder Angler fischen weiter im Trüben


29. März 2022

Das durch den Warnemünder Anglerverein (WAV) angemietet Gelände im Weidenweg ist als Bootslagerplatz mittlerweile wieder vollumfänglich nutzbar. Ein erhöhter Methangas-Ausstoß auf der sanierten Deponie hatte das Rostocker Liegenschaftsamt dazu bewogen, alle entzündlichen Arbeiten wie auch die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten zu verbieten(DWM berichtete). Ein Nutzungsverbot für die Angler quasi, denn natürlich fliegen beim Aufbereiten der Boote schon mal die Funken. Das Problem konnte durch Befeuchtung der biologischen Filter in den Gasfenstern behoben werden und man sollte meinen, alles sei gut.

Zufrieden zeigen sich die Petrijünger hingegen noch nicht. Zwar sei das Akutproblem gelöst, doch es bleibe die ungewisse Zukunft: „Abgeschoben auf die Mülldeponie und nicht einmal dort sicher“, beschreibt, Jörg Hoppe, zweiter Vorsitzender des Warnemünder Anglervereins, die Situation. Ein aktives Vereinsleben sei hier nämlich noch immer nicht möglich. „Voraussetzung dafür wären halbwegs vernünftige Sanitäranlagen“, weiß der Warnemünder. Das vorhandene Not-Dixi-Klo sei vor allem für Frauen keine Alternative. Anschlüsse für Trink- und Abwasser gebe es keine.

„Wir haben Überlegungen angestellt, recherchiert und sind auf Sanitärcontainer mit Abwassertanks gestoßen. Das wäre etwas, was wir auch kostenmäßig stemmen könnten“, sagt Jörg Hoppe. Voraussetzung sei allerdings eine Trinkwasserleitung. Ginge es nur um die Toilettenspülung, würde auch Brauchwasser ausreichen. Um sich hingegen mal einen Kaffee kochen oder eine Bockwurst warmmachen zu können, sollte es schon sauberes Wasser sein. Den Container würde der Verein kaufen und nicht mieten. Ansonsten müsste man in jedem Frühjahr einen Kran organisieren und das ist mit weiteren Kosten verbunden.

Damit der Vorstand die Sache überhaupt in Gang bringen und der Mitgliederversammlung vorstellen kann, braucht der Warnemünder Anglerverein Sicherheiten am Standort. „Wir reden über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren, damit sich die Investition für uns auch lohnt“, so Hoppe. Vom Liegenschaftsamt kam jetzt ein abschlägiger Bescheid. Die zuständige Sachbearbeiterin, Franziska Pipke, bezog sich in ihrer Stellungnahme auf den längst hinfälligen Bebauungsplan 01.SO.151, der die Fläche als „Sondergebiet Wohnmobilplatz Warnemünde“ ausweist. Ein B-Plan, der schon längst hinfällig ist, denn neuen Planungen zufolge sollen Wohnmobilurlauber künftig auf dem Parkplatz Rohrmannsche Koppel ihr Domizil finden. Auch dafür gibt es bereits einen rechtskräftigen Bebauungsplan.

Eine durchweg unbefriedigende Situation für den Verein: „Wir möchten im Rahmen des Möglichen investieren, um die Nutzung der Mietvertragsfläche dem vorgesehenen Vereinsleben anzunähern. Die notwendigen Mittel werden durch die Mitgliederversammlung des WAV jedoch nur bewilligt, wenn eine Perspektive zugesichert wird“, erklärt Jörg Hoppe das Dilemma. Kleinbeigeben will er nicht und hofft auf nochmalige Unterstützung des Ortsbeirates.

2012 musste der Verein vom voll erschlossenen Wiesenweg in den Weidenweg umziehen. Auf der ehemaligen Deponie fehlt jegliche Infrastruktur.


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