Stammesgeschichtlich betrachtet stehen Characeen, zu Deutsch Armleuchteralgen, an der Schnittstelle zwischen Grünalgen und Landpflanzen. Vom Aufbau her ähneln sie bereits sehr den Landpflanzen – sie haben einen „Stamm“, „Äste“, „Wurzeln“ und sogar blattähnliche Strukturen; ihr Erscheinungsbild ähnelt sehr den Schachtelhalmen. Das macht sie zu interessanten Forschungsobjekten. Viel interessanter aber ist ihre Ökologie, denn viele Arten sind regelrechte „Mimosen“, die schon bei geringfügigen Umweltverschlechterungen aus dem Ökosystem verschwinden. In der Praxis werden sie daher auch als Bioindikatoren verwendet. Das funktioniert in der Regel gut, aber sie tauchen auch in Ökosystemen auf, die zu den am stärksten verschmutzten Gewässern überhaupt gehören und werden sogar zur Reinigung von Industrieabwässern eingesetzt. Wie dies alles zusammenpasst – davon berichtet Hendrik Schubert, Professor für Aquatische Ökologie an der Universität Rostock, in seinem Vortrag im Rahmen der Warnemünder Abende am Donnerstag, 29. August.
Veranstaltungsort ist der große Saal des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung (IOW), Seestraße 15, in Warnemünde, zu erreichen über den Haupteingang des Instituts am Kurpark. Beginn ist 18.30 Uhr, der Eintritt ist frei.
Foto: Sven Dahlke
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