Warnemünder Abend: Meeresleuchten – schön aber gefährlich?


12. August 2019

Anknüpfend an das vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) präsentierte Kunstprojekt „Breath“, berichtet Meeresbiologin Anke Kremp am Donnerstag, 15. August, über winzige Algen, die bei massenhaftem Auftreten Meeresleuchten in der Ostsee hervorrufen. Sie erläutert auch mögliche Gründe für ihr vermehrtes Auftreten.

Seit einigen Jahren kann man in geschützten Meeresbuchten an den Küsten der Ostsee ein magisches Phänomen beobachten: Springt man an warmen Spätsommerabenden nachts ins Wasser oder ist man mit dem Boot unterwegs, leuchtet das Wasser milchig blau und zeichnet alle Bewegungen mit leuchtenden Konturen nach. Dieses Meeresleuchten, ist aus tropischen Meeren bekannt und wird meist von mikroskopisch kleinen Algen verursacht.

Seit Beginn des neuen Jahrtausends zeigen in der Ostsee Massenvorkommen der giftigen Algenart Alexandrium ostenfeldii regelmäßig im Spätsommer das Phänomen des Meeresleuchtens. Ob dieser zu den sogenannten Panzergeißel-Algen gehörende Organismus aus dem Mittelmeer eingeschleppt wurde oder doch ursprünglich in der Ostsee vorkommt, ist bislang noch unklar. Sehr wahrscheinlich ist aber, dass die jüngsten Blüten von A. ostenfeldii die Folge von steigenden Wassertemperaturen sind: Flache geschützte Meeresbuchten erwärmen sich stärker als bisher und bieten der Leuchtalge ideale Wachstumsbedingungen, besonders in nährstoffreichen Küstengewässern. Hier kann ihre Dichte so extrem ansteigen, dass sich das Wasser – bei Tageslicht betrachtet – rötlich-braun färbt. Dabei kommt es auch zu hohen Konzentrationen der von dieser Alge produzierten Nervengifte. Wenn sich die Gifte in Muscheln anreichern, können sie auch zur Gefahr für den Menschen werden. Anke Kremp stellt die ungewöhnlichen Winzlinge – live und leuchtend – vor und erläutert die ökologischen Besonderheiten rings um das Phänomen des Meeresleuchtens.

Veranstaltungsort ist der große Saal des IOW, Seestraße 15, in Warnemünde, zu erreichen über den Haupteingang des Instituts am Kurpark. Beginn ist 18.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Außerdem haben die Besucher des „Warnemünder Abends“ in dieser Woche die Möglichkeit, im Anschluss an den Vortrag die Installation „Breath“ des finnischen Fern Orchestra anzuschauen.


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