Warnemünde zählt seine Radfahrer


09. April 2015

Auf der viel befahrenen Fußgänger-Fahrrad-Piste entlang der Parkstraße gibt es ein Radfahrer-Zählwerk. Pikant: Auf dieser zum Ostseeküstenradwanderweg gehörenden Strecke wurden erst im Herbst vergangenen Jahres die von der Doberaner Landstraße in das Ostseebad kommenden Radler auf die Straße verbannt. Diese Entscheidung stellte sich aber glücklicherweise als unüberlegter „Schnellschuss“ heraus und wurde durch die Verantwortlichen schnell wieder revidiert.

Und jetzt wird eben fleißig gezählt: „Wir wollen langfristig die Entwicklung des Radverkehrsaufkommen überwachen. Natürlich kann man auch den Einfluss von Planungen, neuen Radverkehrsführungen und ähnliches von den Zahlen ableiten“, begründet der städtische Mobilitätsbeauftragte Steffen Nozon die Erhebungen. Einflüsse durch Wetter, Investitionen, Kampagnen oder Semesterferien auf das Verkehrsaufkommen können so analysiert werden. „Dank unserer inzwischen sieben automatischen Zählstellen haben wir nun verlässlichen Daten zum Radverkehrsaufkommen in Rostock. Wetterbereinigt können wir schon sagen, dass im Vergleich von 2013 auf 2014 sechs Prozent mehr Menschen mit dem Rad gefahren sind“.

Einfach zu finden ist das Warnemünder „Zählwerk“ nicht. Es handelt sich um vergossene Induktionsschleifen – deren rhombenartige Nähte kann man bei genauem Hinsehen im Asphaltstreifen gegenüber der Einfahrt zur Buswendeschleife erkennen. „Der Radfahrer bekommt gar nicht mit, dass er gezählt wird“, weiß der Fahrradexperte. Die an der Zählstelle Warnemünde gesammelten Daten werden per Funk übertragen und sind im Internet für jeden abrufbar.  „Am Ostersonntag konnte an der Fahrradzählstelle Warnemünde mit fast 2.300 Radfahrern ein neuer Rekord aufgestellt werden“, freut sich Nozon.

Und die Säulendiagramme in der Webstatistik werden angesichts des nahenden Frühjahrs noch deutlich anwachsen, auch wenn die Bedingungen für Radler im Ostseebad alles andere als optimal sind. Die Warnemünderin Erika Schulz ist bei (fast) jedem Wetter täglich mit ihrem Fahrrad unterwegs und bewältigt damit gerade in der wärmeren Jahreszeit gern auch Langstrecken. Immer wieder stößt die Viel-Radfahrerin auf Hindernisse, etwa bei den aus dem Parkhaus Ostsee kommenden PKW, die um Einsicht auf die Straße nehmen zu können, oft zu weit vorfahren und Fußgänger wie Radfahrer zwingen, um sie herumzulaufen. „Ich wünsche mir auch, dass die Strandpromenade von 22.00 bis 08.00 freigegeben wird“, sagt Erika Schulz, die dort schon selber nachts um 01.00 Uhr von ihrem Rad gezerrt wurde.

Steffen Nozon sieht die vielen Probleme und weiß, dass es schwierig ist, eine allen behagende Lösung zu finden. „Eigentlich müssten in der Parkstraße beidseitige Radwege her, doch wie soll man das angesichts der räumlichen Gegebenheiten realisieren?“ Indes wächst die Zahl der Radfahrer stetig und vielleicht fällt dem einen oder anderen Verantwortlichen im Zuge der großen Zählung ja doch noch etwas ein.

Der Fahrrad-Tageszähler in der Parkstraße:


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