Dass Warnemünde über eines der weltbesten Segelreviere verfügt, darüber sind sich internationale Segelsportler längst einig – gestern durfte sich von dieser Tatsache auch die Evaluierungskommission für den olympischen Segelstandort überzeugen. Zur Chefsache erklärten Ministerpräsident Erwin Sellering und Innen-und Sportminister Lorenz Caffier diesen so wichtigen Termin am Warnemünder Passagierkai – sie unterstützten die hiesige Bewerberseite um Oberbürgermeister Roland Methling und Vertreter des Rostocker Regatta Vereins.
Das Protokoll sah zunächst eine gemeinsame Seefahrt an Bord des Marineschleppers Langeness und eine darauffolgende Präsentation in der Sky-Bar des Hotel Neptun vor. Minister Caffier ließ keinen Zweifel daran, dass „wir alles zu bieten haben, was man benötigt, um olympische Segelwettbewerbe auszutragen.“ Auch der 2. Vorsitzende des Rostocker Regatta Vereins, Mike Knobloch, war bestens vorbereitet: „Wir haben eigens für den ‚großen Tag‘ zwei B/One aus Laboe geholt und aufgetakelt, so dass ab dem 9. April endlich für die Segel-Bundesliga trainiert werden kann und die Kommission auch was zum Anschauen hat.“ Knobloch ist Projektmanager der Warnemünder Woche und ging als ein Vertreter der Hansestadt Rostock mit an Bord des Marineschiffes, um den Gästen die Vorzüge des heimischen Segelreviers zu erklären.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), die Freie und Hansestadt Hamburg sowie der Deutsche Segler-Verband (DSV) haben neun Mitglieder in die Kommission zur Bewertung des Segelstandorts zur Olympiabewerbung Hamburg 2024 berufen. Heute sind die Gutachter in Lübeck/Travemünde und Kiel unterwegs. Gestern warf überraschenderweise auch noch das an der Nordsee gelegene Cuxhaven seinen Hut in den Ring.
Das von DOSB-Vorstand Bernhard Schwank geleitete Prüfer-Gremium wollte sich nach der Inspektion in Warnemünde noch zu keiner Aussage hinreißen lassen. Der Ausschuss wird erst nach seinen Stippvisiten bei allen Bewerbern eine fachliche Empfehlung an das DOSB-Präsidium abgeben. Die Entscheidung wird dann gemeinsam mit der Stadt Hamburg getroffen und voraussichtlich Ende des Monats bekannt gegeben.
Etwa 50 Demonstranten des Rostocker Volkstheaters nutzten den Medienauflauf am Passagierkai für ihre Zwecke. Mit Spruchbändern, lautstarkem Gesang und bunten Kostümen machten auf ihre schwierige Situation aufmerksam. Weder Organisatoren noch Gäste ließen sich von dieser Einlage die Laune wirklich verderben.
Kommentieren Sie den Artikel