Warnemünde Cruise Center als Erstaufnahmeeinrichtung ungeeignet


14. September 2015

Ginge es nach Innenminister Lorenz Caffier, könnte das Warnemünde Cruise Center schon bald zu einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge werden. Dabei geht es nicht um eine Übernachtungseinrichtung, sondern um Räumlichkeiten für die Antragsbearbeitung der Asylanträge.

Gestern erreichte der Vorschlag aus Schwerin die Rostocker Stadtverwaltung. Am Freitagabend war die Bundespolizei vor Ort und inspizierte das Gebäude. Abgestimmt wurde die Empfehlung aus dem Innenministerium zuvor weder mit der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock, Hero, noch mit der Stadt Rostock. „Wir halten Warnemünde schon wegen der anstehenden beiden Großbaustellen für ungeeignet“, sagt Hero-Sprecher Christian Hardt. In der kommenden Woche beginnen die Bauarbeiten am Kreuzfahrt-Liegeplatz 7 und Anfang Oktober die Sanierungsarbeiten der Stromgrabenbrücke.

Die Warnemünder Kreuzfahrtsaison endet am 17. Oktober und bis dahin wird der Terminal ohnehin noch gebraucht. Beheizbar ist das Gebäude nicht und auch logistisch spricht nichts für das Ostseebad als Erstaufnahmeeinrichtung – der Weg in den Überseehafen zur Weiterreise nach Skandinavien ist lang und die S-Bahn verkehrt schon in Kürze nur noch eingeschränkt. „Gemeinsam mit der Hero haben wir unsere Bedenken dem Innenministerium gegenüber deutlich gemacht und sind noch in der Diskussion“, informiert Ulrich Kunze, Sprecher der Hansestadt Rostock.

Hunderte Flüchtlinge passierten in den vergangenen Tagen auf ihrem Weg nach Skandinavien die Hansestadt Rostock. „Während wir am Dienstagabend noch eine Vorankündigung aus dem Innenministerium erhielten, so hat sich dabei mittlerweile auch in Rostock eine enorme Dynamik entwickelt“, sagt Senator Steffen Bockhahn. Gemeinsam mit unzähligen freiwilligen Helfern und vielen Partnern hat die Stadtverwaltung zahlreiche Notunterkünfte eingerichtet. Das am Dienstagabend notdürftig als Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 80 Personen hergerichtete Gebäude einer ehemaligen Weiterbildungsgesellschaft in Marienehe wurde mittlerweile auf 267 Plätze aufgestockt. Darüber hinaus wurden Zelte am Fährterminal im Überseehafen aufgestellt und Transfers abgesichert. Gestern wurde auch die Hansemesse als Übernachtungsmöglichkeit hergerichtet, im Gespräch sind außerdem die Sporthalle Marienehe und das leerstehende Polizeigebäude in der Blücherstraße. „Für die Stadtverwaltung hat die Zurverfügungstellung von Übernachtungsmöglichkeiten sowie die Absicherung der Verpflegung und der Betreuung medizinischer Notfälle oberste Priorität“, unterstreicht Senator Dr. Chris Müller. „Jede und jeder Geflüchtete, die oder der in Deutschland Asyl beantragen will, ist bei uns herzlich willkommen!“


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