Vier Tage zwischen Kaikante und Deck: Was wäre die Hanse Sail ohne Ehrenamt?


13. August 2022

Sie werden mehr und sie werden jünger: die freiwilligen Helfer, die den Hanse-Sail-Verein jedes Jahr dabei unterstützen, alle Schiffe rundum gut zu betreuen. Einer von ihnen ist der Rostocker Maik Niedballa, der bereits zum zweiten Mal dabei ist.

„Sein“ Schiff, der schwedische Schoner Ingo, hat drei Masten, kommt aus Schweden und ist genau 100 Jahre alt. An Bord hat Maik Niedballa guten Kontakt mit der elfköpfigen Crew, hilft zum Beispiel beim Bestellen neuer Getränke und später beim Check-in, wenn die Segelgäste an Bord kommen. Der 45-Jährige arbeitet normalerweise als Kundendiensttechniker und nimmt sich extra Urlaub, um auf der Sail als Schiffsbetreuer unterwegs zu sein.

„Ich war im vergangenen Jahr das erste Mal dabei und so begeistert, dass ich jetzt wieder mitmachen wollte“, erzählt er. „Ich arbeite ja sonst viel körperlich, da ist diese Tätigkeit mal etwas anderes.“ Niedballa paddelt gern und hat schon deswegen eine enge Verbindung zum Wasser – ein Grund mehr, sich für die ehrenamtliche Tätigkeit beim Hanse Sail Verein zu melden.

Er hilft der Schiffsbesatzung mit Ansprechpartnern oder Telefonnummern weiter, wenn sie spezielle Fragen haben; er unterstützt, wenn die Gäste zum Mitsegeln an Bord kommen; er gibt technische Hinweise, etwa zur Wasserversorgung oder zur Entsorgung von Abfall. Und auch wenn die Crews an Land etwas erleben, zum Beachvolleyball gehen oder etwas Besonderes essen wollen, haben die Ehrenamtler Tipps parat. Und nicht zuletzt muss auch mal das eine oder andere Wort übersetzt werden. „Die Schiffe sollen sich bei uns wohlfühlen“, meint der Vorsitzende des Hanse-Sail-Vereins, Gisbert Ruhnke. „Wir wollen gute Gastgeber sein“, ergänzt Schatzmeister Horst Greinert.

Rund 100 Menschen sind es in diesem Jahr, die sich für die ehrenamtliche Betreuung der Schiffsbesatzungen und ihrer Gäste gemeldet haben. „Es gibt geübte Freiwillige, die schon mehrere Jahre dabei sind, manche sogar seit der allerersten Sail. Aber es haben sich auch etliche Jüngere dafür bereit erklärt“, sagt Ruhnke. Viele sind zwischen 18 und 30 Jahre alt. „Für Freude und Frohsinn sind viele zu haben“, führt Greinert aus. „Es gibt immer mehr junge Leute, die nicht nur Konsumenten sein, sondern sich auch einbringen wollen. Man kann eben auch mit Leistung Spaß haben.“

Die Neulinge werden gemeinsam mit einem der „alten Hasen“ an Bord gehen und erste Erfahrungen sammeln – so war es auch bei Maik Niedballa im vergangenen Jahr. Über den Dispatcher, der rund um die Uhr erreichbar ist, werden alle Aufgaben koordiniert.

Doch nicht nur die Schiffe werden unterstützt. Weitere 70 ehrenamtliche Helfer sind überall unterwegs, arbeiten beim Parkservice oder auf dem Großmarkt, wo Schausteller und Markttreibende mit Equipment versorgt werden müssen. Alle Ehrenamtler bekommen pro Tag eine kleine Aufwandsentschädigung und eine Mahlzeit – organisiert ebenfalls vom Hanse Sail-Verein.

Foto:  Dörte Rahming


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