Umbenennung der Warnemünder Bahnhöfe abgeschmettert

Es gibt Dinge, die gibt es gar nicht. Auch nicht in Warnemünde. Gemeinhin legen Einheimische hier nämlich gesteigerten Wert auf eben genau diese Benennung ihres Wohnortes.

Bis auf einer, dessen Namen wir lieber nicht nennen möchten. Eben dieser Warnemünder kokettiert doch tatsächlich mit der Idee, die beiden S-Bahn-Haltepunkte umzubenennen. In „Rostock-Warnemünde“ bzw. „Rostock-Warnemünde Werft“. Das sei aus seiner Sicht konsequent, denn die Bezeichnungen der anderen S-Bahnhöfe zwischen Hauptbahnhof und Ostseebad hätten eben auch „Rostock“ vorangestellt. Tatsächlich wurde diese „Anregung“ sogar in der jüngsten Ortsbeiratssitzung diskutiert. Der Vorsitzende, Wolfgang Nitzsche, hatte das Thema eingebracht.

Im Strukturausschuss und auch im Verkehrsausschuss verbrachten Menschen Lebenszeit damit, dieses Ansinnen zu prüfen. Das muss man sich mal vorstellen. Allein der Gedanke daran triebe so manchen Warnemündern die Zornesröte ins Gesicht. Natürlich sei Warnemünde ein Stadtteil von Rostock, aber immerhin ein Seebad, weshalb sich Mathias Stagat vom Strukturausschuss allenfalls eine Umbenennung in eben dieses „Seebad Warnemünde“ vorstellen könnte.

Für den Verkehrsausschuss sprach Hans-Joachim Wude. In seiner Runde hat man sich offenbar mit Zahlenwerk auseinandergesetzt, denn er proklamierte: „Wir lehnen eine Umbenennung schon allein aus Kostengründen ab! Zu groß wäre der finanzielle Aufwand.“ Der Ausschussvorsitzende weiß außerdem zu berichten, dass selbst in der Bundeshauptstadt nicht alle S-Bahn-Haltestellen mit „Berlin“ veredelt würden.

Es kam, wie es kommen musste: Die Idee fiel durch. Die Erleichterung der anwesenden Warnemünder war deutlich zu spüren. Ausgerechnet jetzt. In diesem Jahr jährt sich die „Knechtschaft“ Warnemündes unter der „Rostocker Knute“ immerhin zum 700. Mal. Da wäre ja noch schöner…