Über 100-jähriges Schild an Heimatmuseum übergeben


23. Juni 2022

Das alte, blau-weiße Emaille Schild misst gerade mal 13,5 mal 15 Zentimeter. Vermutlich hing es seit der Eröffnung der Schule 1916 immer an der gleichen Stelle der Hausfassade und verkündete, dass das Gebäude die Nummer 10 in der Fritz-Reuter-Straße ist. Seit vielen Jahren befindet sich die Schule in Trägerschaft der Seminar Center Gruppe, die das Gebäude umfassend saniert, aufgestockt und erweitert hat, in deren Auftrag die kleine und die große Turnhalle der Zeit angepasst worden sind. Gerade sind die kleine Sporthalle sowie das Dach und die Fassade des Hauptgebäudes fertiggestellt. Nun stellt sich die Frage: Was geschieht mit dem alten Emaille Schild? Soll es die Fassade wieder schmücken? „Wir haben entschieden, nach der Sanierung ein etwas größeres Nummernschild anzubringen. Bevor das historische Schild irgendwo im Keller verstaubt, übergeben wir es dem Museumsverein Warnemünde.  Im Heimatmuseum wird es gut und sicher aufbewahrt und wir können es dort jederzeit besichtigen“, sagt die Leiterin Unternehmenskommunikation, Silke Regenthal, von der Seminar Center Gruppe.

Gestern, in aller Frühe, fand die Übergabe direkt am Schulgebäude statt. Prokurist Robert Greve, der für den privaten Bildungsverbund auch die Baumaßnahmen koordiniert und begleitet hat, überreichte die Tafel an Christoph Wegner. Der Leiter des Warnemünder Heimatmuseums freut sich über den Zuwachs. „Möglicherweise wird sie unsere Objektwand des 20. Jahrhunderts bereichern, verbunden mit einer kleinen Geschichte zur Schule, in der tausende Warnemünder gelernt haben“.

Tatsächlich sind das Heimatmuseum und die ehemalige Fritz-Reuter-Schule eng miteinander verbunden. Denn bevor die von Warnemündern zusammengetragenen, ja vor dem Wegschleppen durch Touristen geretteten Objekte im alten Fischerhaus in der Alexandrinenstraße 31 schließlich 1933 eine Bleibe fanden, wurden sie in mehreren Räumen unterm Dach der damaligen Knabenschule aufbewahrt. Im Museum zu sehen ist auch ein 1950 von dem, in Warnemünde lebenden, Maler Hein Ross geschaffenes Bild von Fritz Reuter. Es hing im Schulgebäude bis zum Ende der Ära als städtische Schule, Ende der 1990er Jahre. Das Atelier von Hein Ross befand sich übrigens in den 1960er Jahren im heutigen Büro des Museumsleiters. Der Künstler, so wissen wir aus alten Unterlagen, sorgte zeitweise auch für die Öffnung des Museums.

Im Sommer 2004 freute man sich im Heimatmuseum über eine weitere besondere Schenkung: Heinz Wolsing übergab die Schulchronik der Fritz-Reuter-Oberschule, die 1997/ 98 endet. „Zählt man auch unseren Einsatz für den Erhalt des Fritz-Reuter-Steins vor dem Schulgebäude hinzu, dann haben wir als Museumsverein nun vier Exponate der Schule für die Nachwelt gerettet“, freut sich Uwe Heimhardt, der selbst einst diese Schule besucht hat und täglich an dem Gebäude vorbeigeht. Er ist sich sicher: Unser Heimatmuseum ist für die Bewahrung der Hausnummer der beste Ort.

Text und Foto: Sabine Schubert


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