Touristiker fordern Öffnungsstrategien zu Pfingsten


10. Mai 2021

Angesichts der sich täglich bessernden pandemischen Lage – die Sieben-Tage-Inzidenz für Rostock lag gestern bei 59,8 – wachsen bei den hiesigen Touristikern Ungeduld und Unmut. Sie fordern von der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern, eine klare Öffnungsperspektive für den Tourismus in MV ab Pfingsten.

Seit mehr als einem halben Jahr liegt die Tourismusbranche brach. Intensiv hat sie sich immer wieder bei der Ausarbeitung von Konzepten eingebracht und zeigt sich jetzt umso enttäuschter von den Entscheidungsträgern in MV. „Die Politik hat es bis heute versäumt, mit der Branche einen Weg aus dem Dauerlockdown anzugehen und damit diesem so wichtigen Wirtschaftszweig Hoffnung zu geben“, sagt der Vorsitzende des Tourismusvereins Rostock & Warnemünde, Frank Martens. Tausende Mitarbeiter seien von Existenzängsten betroffen und es sei kaum zu akzeptieren, dass andere Bundesländer bereits Fakten geschaffen haben und Mecklenburg-Vorpommern als selbsterklärtes Tourismusland Nr. 1 hinterherhinkt. Spätestens jetzt ist die Landesregierung dringend gefordert, durch pragmatisches Handeln den Weg zum Tourismus-Neustart zu ebnen.

Unternehmen im Hotel- und Gastgewerbe benötigen zudem Vorlaufzeit, um ihre Betriebe kurzfristig wieder hochfahren zu können. Auch die Gäste zögern aufgrund der undurchsichtigen Einreisebestimmungen mit ihren Buchungen für den Sommerurlaub im Land. Keinesfalls dürfe sich bei ihnen der Eindruck festsetzen, dass ein Auslandsurlaub mit weniger bürokratischen Hürden verbunden ist, als ein Urlaub im eigenen Land. Gerade jetzt setzten sich viele Menschen mit ihrer Ferienplanung auseinander und die Touristiker befürchten, dass wegen andauernder politischer Tatenlosigkeit viele Buchungen verlorengehen. Die Folgen des Dauerlockdowns könnten so kaum finanziell abgemildert werden.

Hygiene- und Schutzkonzepte für den Neustart wurden bereits im Frühjahr 2020 entwickelt, haben sich bewährt und liegen zur Anwendung bereit. Zudem habe die letzte Sommersaison bewiesen, dass der Tourismus in MV nachweislich kein Pandemie-Treiben war. Zu diesem Zeitpunkt gab es weder digitale Kontaktnachverfolgungen, eine Corona-Teststrategie, geschweige denn Impfstoff. Diese positiven Erfahrungen müssen in die jetzigen Überlegungen zu Öffnungen des Tourismus miteinbezogen werden. Zu engmaschige und überregulierende Schnell- und Selbsttestkonzepte dürfen das Urlaubserlebnis nicht beeinträchtigen.

Die Tourismusbranche in Rostock und Warnemünde sieht sich für einen sofortigen Re-Start gut gewappnet. „Die Landesregierung MV ist nun mehr denn je in der Pflicht, schnell und entschlossen zu handeln. Das ist sie den vielen touristischen Betrieben und Beschäftigen im Land, die sich nach über einem Jahr mit maximaler Belastung und Existenzangst nichts sehnlicher als eine klare Perspektive wünschen, schuldig. Wir wollen loslegen und unsere Gastfreundlichkeit allen Urlaubern endlich wieder unter Beweis stellen“, betont Alexander Soyk, Vorstandsmitglied des Tourismusvereins. Es sei unverantwortlich gegenüber der gesamten Branche, einen Wiedereinstieg zu Pfingsten zu verzögern.

Foto: Taslair


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