Nach dem großen Marteria-Konzert am 28. August am Warnemünder Strand hat der Ortsbeirat in seiner September-Sitzung die Tourismuszentrale Rostock und Warnemünde um eine Stellungnahme zum Schutz der Dünen gebeten. Anlass waren Hinweise, dass sich trotz Betretungsverbot mehrere hundert Menschen in der angrenzenden Dünenlandschaft aufgehalten hatten.
Die Tourismuszentrale (TZRW) nahm die Anmerkung ausdrücklich auf und betonte den hohen Stellenwert des Naturschutzes: „Der Schutz der empfindlichen Dünenbereiche hat für uns einen sehr hohen Stellenwert“, betont Sprecher Moritz Naumann. Bereits im Vorfeld des Konzerts seien sechs Sicherheitspositionen ausschließlich für die Überwachung und Sicherung der Düne sowie zur Verhinderung von Wildpinkeln eingerichtet worden. Dennoch sei es nicht gelungen, das Betreten vollständig zu verhindern.
Wie die TZRW einräumt, lag ein entscheidender Schwachpunkt im Zeitpunkt des Sicherheitsbeginns. Die Sicherheitskräfte waren erst ab 18 Uhr vor Ort – zu einem Zeitpunkt, als sich bereits viele Menschen in der Düne befanden. Eine vollständige Räumung war dadurch nur noch eingeschränkt möglich. „Diese Erkenntnis nehmen wir ernst und haben die Situation intern ausgewertet“, heißt es weiter.
Aus den Erfahrungen mit dem Marteria-Konzert sollen nun konkrete Konsequenzen gezogen werden. Die Tourismuszentrale kündigt an, die Sicherungsmaßnahmen bei Strandveranstaltungen künftig deutlich zu verstärken. Dazu gehört insbesondere ein frühzeitigerer Einsatz der Sicherheitskräfte, noch vor Beginn des Besucherzustroms. Außerdem soll geprüft werden, ob mehr Sicherheitspersonal im Dünenbereich notwendig ist.
Ein weiterer Punkt betrifft die Kommunikation des Betretungsverbotes: Künftig sollen deutlicher sichtbare Hinweisbanner auf die geschützten Dünenflächen aufmerksam machen und Besucherinnen und Besucher so besser sensibilisieren.
Die Tourismuszentrale betont, dass die Verantwortung für den Schutz sensibler Küstenlandschaften ein fester Bestandteil der Veranstaltungsplanung ist. „Der Schutz der Natur und die Rücksichtnahme auf die sensiblen Küstenbereiche sind uns ein zentrales Anliegen, das wir künftig noch stärker in unseren Sicherheits- und Veranstaltungskonzepten berücksichtigen werden“, heißt es abschließend.
Wie wirkungsvoll Schutzmaßnahmen sein können, zeigt ein anderes Beispiel: Beim Warnemünder Turmleuchten am Neujahrstag – Europas größter Neujahrsinszenierung mit rund 60.000 Besucherinnen und Besuchern – werden die Dünenfelder vom Leuchtturm bis zum Kurhaus konsequent eingezäunt, um sie vor Betreten zu schützen. Diese Vollsicherung der Dünen ist zugleich eine der zentralen Auflagen aus der Stadtverwaltung, damit die Veranstaltung überhaupt stattfinden darf.
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