Sturmtief Nadia tobte sich in Warnemünde aus

Im Stile einer Völkerwanderung zog es gestern bei strahlend blauem Himmel Tausende Schaulustige nach Warnemünde. Sie alle wollten sich das Naturschauspiel, welches das langsam abklingende Sturmtief „Nadia“ ihnen bot, keinesfalls entgehen lassen. Die Scandlines-Fähren und auch die Warnowfähren der Weißen Flotte hatten ihren zuvor unterbrochenen Betrieb gegen Mittag wieder aufgenommen. Kitesurfer und unerschrockene Wellenreiter nutzten ihre Chance, sich an ihrem Home-Spot ordentlich austoben zu dürfen und Spaziergänger in Strandnähe wurden gesandstrahlt.

Währenddessen hatten die Einsatzkräfte und Feuerwehren noch alle Hände voll mit Aufräumarbeiten zu tun. In Böen bis zu 120 Kilometer pro Stunde fegte Nadia in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag durch das „Dorf“, bescherte Einheimischen wie Gästen eine unruhige Nacht und nahm gnadenlos, alles mit, was nicht niet- und nagelfest war. In der Zeit zwischen 18 und 9 Uhr morgens gingen allein in der Leitstelle des Polizeipräsidiums Rostock wegen der Wettersituation 189 Notrufe ein. „Die Bandbreite reichte von einfachen Hinweisen bis zu umgestürzten Bäumen, die vereinzelt Häuser und Grundstücke beschädigten bzw. Straßen blockierten und so auch Unfälle verursachten. Zu Personenschäden kam es nicht“, berichtet Polizeiführer vom Dienst Peter Michael Ziemer.

Abgeknickte Äste und umgestürzte Bäume waren ein Thema auch in Warnemünde. Eine im Kurpark abgebrochene Kiefer konnte bereits beräumt werden. Im Küstenwald hält sich der Schaden nach Aussage von Revierförster Christoph Willert in Grenzen: „Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden. Bis auf einmal – ein Baum war auf ein Garagendachdach gestürzt – mussten wir nicht eingreifen.“ Einzelne Buchen seien umgestürzt und bleiben auch liegen. Es handele sich ja schließlich um Waldfläche.

Foto 5 und 6: RikeM