Strukturkonzept Warnemünde: Erhalt und Ausbau der Grünflächen gefordert


02. Dezember 2020

Das dritte Onlineforum am Montagabend drehte sich um die Grün- und Freiflächen im Ort sowie den Klima- und Umweltschutz mit großen Schnittmengen zu allen anderen Themenpaketen. 17 Teilnehmer diskutierten darüber, welche Ziele und Maßnahmen im Strukturkonzept Warnemünde verankert werden sollten. Immerhin zwei Drittel hatten im September die Aktiv-Ausstellung besucht und so ihre Prioritäten festlegen können.

Besonders hoch bewertet wurden danach sowohl die Weiterentwicklung der Parks, Grünanlagen und grünen Wegebeziehungen in Warnemünde, als auch der Schutz vorhandenen Grünräume wie Kleingärten, grüne Innenhöfe und Vorgärten im Ort.

Die Kopflindenallee in der Mühlenstraße als Naturdenkmal unter Schutz stellen zu lassen, wünschte sich Annette Boog. Die Sprecherin der Bürgerinitiative „Rettet den Küstenwald“ (BI) sprach von einer „einzigartigen Ansammlung 140 Jahre alter Kopflinden“ und brachte auch gleich einen konkreten Gestaltungsvorschlag ein: generelle Verkehrsberuhigung und im äußeren Straßenbereich das alte Kopfsteinpflaster hervorholen. Die Überlebenschancen für Bäume würden sich so erheblich verbessern. Außerdem denkt sie in der Mühlenstraße an eine nicht DIN-, sondern baumgerechte Gehwegsanierung nach den Vorgaben der Baumschützer: Ungebundene Verlegung mit ortstypischen Sand- und Grünstreifen. Die BI stellt sich zudem gegen einen Trimm-dich-Pfad im Kurpark, weil damit der Denkmalschutz konterkariert würde.

Ein immer wieder angesprochenes Problem war die zunehmende Versiegelung der Innenhöfe und Vorgärten. „Der Druck ist enorm und wenn Nachbargrundstücke bebaut werden, haben wir kaum etwas dagegenzusetzen“, sagte Stadtplanerin Uta Janssen, die Warnemünde angesichts seiner Flächenknappheit mit der Frankfurter Innenstadt verglich. Oft würden Vorgärten einfach ohne Genehmigung in Stellplätze umgewandelt. Hilfreich wäre in dem Zusammenhang eine Rahmenplanung, welche Bereiche überhaupt verdichtet werden dürfen und wenn ja, wie? Darüber hinaus forderte Rolf Strenziok, ebenfalls BI, die Entsiegelungen von Flächen vor den Häusern und deren Rückführungen in Vorgärten.

 „Auch Warnemünde muss sich den Herausforderungen des Klimawandels stellen und schon deshalb nicht weiter versiegeln. Vielmehr sollten Naturräume auch für künftige Generationen erhalten werden“, unterstrich Bianca Schuster vom Amt für Umweltschutz. Sie forderte Verkehrsberuhigung bei gleichzeitiger Weiterentwicklung des ÖPNV und Radverkehrs.  Darüber hinaus sprach sie sich für den Schutz der Kleingartenanlagen als Grünoasen und wichtiger Bestandteil des öffentlichen Grüns aus.

Unterstützung erfuhr sie von Birka Matthäus vom Amt für Stadtgrün, die in Aussicht stellte, dass das Kleingartenentwicklungskonzept der Stadt Rostock „Grüne Welle – Stadtgarten Rostock“ noch im Dezember fertiggestellt würde. Sie sprach sich außerdem dafür aus, eine Bebauung des Landschaftsschutzgebietes Diedrichshäger Land – egal ob mit Einkaufsmärkten oder Wohnhäusern – zu verhindern.

Die Architektin im Ruhestand, Anneliese Zintler, lenkte die Aufmerksamkeit auf den kleinen Hain nördlich des Bahnhofsvorplatzes. Dieser habe eine große Bedeutung für die Fußgängerbewegung zur Fähre und sollte konsequent bis zum Seekanal weiterentwickelt werden.

Moderator Wolfgang Oehler, der auch die Projektleitung für die Fortschreibung des Strukturkonzeptes innehat, sprach in Bezug auf den Klima- und Umweltschutz von Bewusstseinsbildung. Der Bewusstseinswandel sollte gleichzeitig mit konkreten Maßnahmen angegangen werden.

Anfang Januar soll die Diskussion auch zu diesem Themenpaket erneut aufgenommen werden – dann hoffentlich in analoger Form, warm angezogen als Stadtspaziergang. Unter der E-Mail-Adresse fsk-warnemuende@bsr-hamburg.de sind weiterhin auch Kommentare zu den einzelnen Themen willkommen.

Noch zwei weitere Online-Meetings sind am 3. Dezember mit „Wohnen & Infrastruktur“ und am 9. Dezember mit „Städtebau & Ortsbild, Mittelmole“ geplant. Anmeldungen werden unter fsk-warnemuende@bsr-hamburg.de entgegengenommen.

Alle Onlineforen wurden mitgeschnitten und im Internet unter www.strukturkonzept-warnemuende.de/veranstaltungen/ veröffentlicht.

Foto (Archiv): Taslair


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|