Eine öffentliche Pedelec-Station in Warnemünde: Ja – Standort am Kirchenplatz: Nein, das war der Tenor bei der gestrigen Ortsbeiratssitzung, als Janette Heidenreich, Leiterin für das EU-Projekt Elmos bei der Rostocker Straßenbahn AG, RSAG, das Vorhaben präsentierte.
Elros – Elektromobilität in Rostock, so heißt das Pilotprojekt in der Hansestadt und es geht um eine intelligente Vernetzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel. Pedelecs, also Fahrräder die mit einem unterstützenden E-Motor ausgerüstet sind, erfreuen sich stetig wachsender Beliebtheit bei Berufspendlern, Alltags-Radlern und Freizeit-Radfahrern. In der Stadt Rostock gibt es in Reutershagen und Lütten Klein bereits öffentliche Pedelec-Verleih-Stationen der RSAG – jetzt ist auch in Warnemünde eine geplant. Neben der Kirche, gegenüber von der Einmündung zur Anastasiastraße, soll sie stehen. Direkt anschließend an eine neue Fahrradabstellanlage auf der Nordseite des Kirchenplatzes sollen auf 4,50 Metern Länge vier Abstellboxen mit drei Pedelecs und eine Technikbox mit sechs integrierten Gepäckaufbewahrungsboxen sowie zwei Akku-Ladeeinheiten entstehen. Die Höhe der Station ist mit 1,40 und die Tiefe mit gut 2 Metern angegeben. „Unser Angebot in Warnemünde richtet sich auch an (inter)-nationale Radtouristen. Der Kirchenplatz ist Knotenpunkt für drei internationale Radfernwege und deshalb prädestiniert für die Verleihstation. An diesem zentralen Verweilpunkt können die Gäste für einen Stadtbummel, Restaurantbesuch o. ä. ihre Räder abstellen, ihr Gepäck diebstahlsicher aufbewahren und bei Bedarf auch noch die Batterie des eigenen Pedelecs aufladen“, argumentiert Janette Heidenreich. Die Blechcontainer sind bereits bestellt und sollen Ende Oktober aufgestellt werden.
Viele Warnemünder sind mit dieser Standortwahl dagegen gar nicht einverstanden. „Der Standort an der Kirche ist nicht richtig“, kritisiert Jörg Drenkhahn vom Handels- und Gewerbeverein. Er verweist außerdem darauf, dass die bereits im Ostseebad existierenden Pedelec-Vermieter vor vollendete Tatsachen gestellt wurden. Auch Ortsbeiratschef Alexander Prechtel hätte sich gewünscht, früher bei der Standortwahl einbezogen zu werden und schlägt als Alternative den Bahnhof oder den Ortseingang an der Stadtautobahn vor. Generell sieht er die Pedelec-Verleih-Station aber sehr positiv. Der Ortsbeirat formuliert eine dementsprechende Stellungnahme.
Die in Warnemünde geplante Station soll auf der Vorderseite, dort, wo sich die Türen der Pedelec-Abstellboxen befinden, beklebt werden. Für Seiten und Rückwand ist der Graffiti-Look angedacht, der den Inhalt der Station, also Fahrräder im Fahrradständer, zeigt und das vorhandene Ortsbild harmonisch widerspiegeln soll. Zugang zu den Fahrrädern bekommt man mit der Elros-Kundenkarte. „Aufgeladen mit einem 20-Euro-Startguthaben bekommen Nutzer diese nach vorheriger Online-Registrierung per Post zugeschickt“, erklärt Janette Heidenreich, „Mit dieser Karte sind An- und Abmeldungen an allen Stationen jederzeit möglich.“ Alternativ dazu kann man sich auch im RSAG-Kundenzentrum anmelden und die Karte aufladen. Natürlich funktioniert alles auch mit dem Smartphone. Bis zu vier Wochen vorher kann man sein Pedelec reservieren oder einfach spontan an der Station ausleihen. „Wir sind gerade dabei, das kompliziert erscheinende Anmeldeverfahren noch zu vereinfachen“, sagt die Projektleiterin.
Foto: RSAG
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pedelec-station an der kirche. manchmal denkt man, die warnemünder
wollen ihren heimatort mit gewalt "versauen". so, und nun druckt dies
endlich mal.
der pedelec-standort an der kirche ist saufalsch!!
was soll denn noch alles am kirchplatz stehen? eine pedelec-station hat
ja gerade noch gefehlt. ihr warnemünder habt ja überhaupt keinen sinn für
die schönheit eurer heimatgemeinde. als ob dieser idiotische rote pfeil
nicht schon genügt hätte.