Sportlicher Zeitplan für Terminalneubau


06. Dezember 2018

Zwei riesige Bohrpfahlgeräte – eins ist für vertikale Bohrungen justiert und das andere bohrt leicht schräg – werden auf der Baustelle für das neue Kreuzfahrtterminal am Passagierkai Warnemünde im Einsatz sein. Das ehrgeizige Ziel: „Zum Beginn der Kreuzfahrtsaison im April 2019 sollen die insgesamt 280 Stahlbetonpfähle, auf denen anschließend ein Trägerrost aus Stahlbetonbalken betoniert und schließlich die Bodenplatten entstehen, im Erdreich versenkt sein“, erklärt Jens Käkenmeister, Terminalleiter Kreuzschifffahrt bei der Rostock Port GmbH. Die Rostocker Hafengesellschaft baut das neue zweiteilige Terminalgebäude für den Liegeplatz 8. Die Passagiere werden hier bislang in einem Zelt abgefertigt.

Noch laufen jedoch vorbereitende Arbeiten für die aufwändige Bohrpfahlgründung. Eine Woche Zeitverzug hat sich wegen den Untersuchungen zur Munitionssondierung ergeben. Gesucht wurde im Erdreich bis zu zehn Meter tief. „Munition wurde glücklicherweise nicht entdeckt, dafür sind aber viele Metallteile, etwa von alten Spundwänden, im Boden versteckt und diese Funde müssen untersucht werden“, sagt Frank Schneider, im Unternehmen verantwortlich für Hochbau. Die gesamte Kaikante ist wegen der Bauarbeiten abgesperrt. Hier geht es zunächst darum, den Altbestand erkunden. Die Kaikante befand sich nämlich ursprünglich weiter landeinwärts und es sind noch viele Betonelemente im Boden zu finden. „Setzt da die Bohrkrone auf, ist die schnell unbrauchbar“, so Schneider, dem zwar alte Unterlagen vorliegen, doch leider sind diese oft nicht auf dem aktuellen Stand.

Mit dem neuen Terminal – es besteht aus dem eigentlichen Abfertigungs- und einem Servicegebäude mit einer gemeinsamen Überdachung – entsteht auch eine neue Buszufahrt. Die beiden vorhandenen sollen in diesem Zuge erweitert werden. „Busse werden so künftig schon vor dem ‚Nadelöhr‘ auf unser Gelände geleitet“, verdeutlicht Jens Käkenmeister den Vorteil des Vorhabens.

Auch den geplanten Landstromanschluss hat man schon im Hinterkopf. Diese Investition über etwa 10 Millionen Euro soll bis 2020 am alten Werftbecken getätigt werden. Bauherr ist die Stadt Rostock. „Wir verlegen schon Leerrohre, damit dort später die Leitungen reingeschoben werden können, ohne dass alles noch mal aufgemacht werden muss“, verweist Frank Schneider auf eine gute Gelegenheit für diese vorgezogene Maßnahme.

Ganz bewusste hat man sich wegen der sensiblen Ortslage Warnemünde für die zwar geräuscharme aber deutlich aufwendigere Bohrpfahlgründung entschieden. Mit der Bohrung entsteht ein Hohlraum, in den ein rohrförmiges Bewehrungsgitter geschoben und schließlich mit Beton verfüllt wird. Mit drastischen Verkehrseinschränkungen ist angesichts der Bautätigkeit am Passagierkai nicht zu rechnen. Es gibt eine Wechselampel, die nach Bedarf wandert.

Auf der Baustelle sind mit der Groth & Co. Bauunternehmung GmbH und Werges GmbH nach einer europaweiten öffentlichen Ausschreibung vornehmlich heimische Unternehmen zu finden. Die eingesetzten Pfahlbohrgeräte wurden durch die Fa. Fredrich aus Niedersachsen nach Warnemünde geliefert.


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