Spannung und starke Winde: 86. Warnemünder Woche fordert Segler heraus


07. Juli 2024

Wie schon am gestrigen Sonnabend, bot auch der zweite Tag der Warnemünder-Woche-Regatten wieder anspruchsvolle Bedingungen. Der Wind ließ zwar etwas nach, aber einige Böen erreichten dennoch die 20-Knoten-Marke. Die Wellen hatten an Kraft sogar noch zugenommen. Bei einem auf Südwest drehenden Wind und einer Strömung aus der Gegenrichtung baute sich ein Schwell von rund einem Meter auf. Dies brachte die kraftvollen Athletinnen und Athleten in eine starke Ausgangslage, und die Führenden des Vortages bestätigten fast ausnahmslos ihre Positionen. Eine Ausnahme gab es im Euro-Cup der Ilca6: Weltmeisterin Anne-Marie Rindom zog mit zwei Tagessiegen an ihrer dänischen Landsfrau Anna Munch vorbei.

Für das dänische Frauen-Team im Ilca6 steht der Kurs Olympia fest. Anne-Marie Rindom, die nach einer Armverletzung pausiert hatte und die Kieler Woche auslassen musste, segelt nun wieder schmerzfrei. Die 33-Jährige dominierte ihre Gruppe und gewann beide Wettfahrten. Ihre Teamkollegin Anna Munch landete in der Parallelgruppe zweimal auf Rang zwei und lauert nun mit lediglich einem Punkt Rückstand auf der ersten Verfolgerposition. „Es fühlt sich wieder gut an. Die Warnemünder Woche ist der letzte Regattatest vor den Olympischen Spielen. Am Mittwoch geht es kurz für einen Tag nach Hause und dann reisen wir schon weiter nach Marseille“, sagte Rindom.

Hannah Anderssohn verlor etwas an Boden in ihrem Heimatrevier. Mit den Rängen sechs und drei bleibt sie jedoch als Gesamtvierte an der Spitze dran. Der Kieler Internatsschüler Morten Ben Borchardt schob sich mit einem ersten und einem fünften Platz auf den aktuellen Bronzerang. „Stärkerer Wind ist für mich generell gut, die Welle ist dann nicht so entscheidend, auch wenn sie heute etwas härter war als gestern. Ich freue mich über den dritten Platz. Den zu verteidigen, wäre super. Aber ich mache mir da nicht zu viel Stress“, so Borchardt.

Im Ilca7 hielt der Däne Andreas Krabbe-Christensen mit beständigen Top-Platzierungen seine Führung. Obwohl er noch keinen Tagessieg erringen konnte, baute er seinen Vorsprung mit zwei weiteren zweiten Plätzen aus. Der Schwede Ludvig Lindqvist hatte den stärksten Tag mit zwei Tagessiegen und lauert nun auf Gesamtrang drei hinter dem US-Amerikaner Daniel Escudero.

Der Tscheche Jiri Tomes bleibt im Ilca4, der Nachwuchsklasse der olympischen Disziplinen, das Maß der Dinge. Seine bisherige Bilanz: vier Starts, vier Siege! Auch dahinter änderte sich nichts: Der Zyprer Anatoli Zoubovski bleibt Zweiter vor Beáta Dokoupilová aus Tschechien.

Im 505er kassierten die Franzosen Philippe Boite und Marin Carnot ihren ersten „Ausrutscher“. Nach vier Siegen in Folge mussten sie sich in der fünften Wettfahrt mit einem zweiten Platz begnügen. An ihrem Gesamtsieg dürfte am finalen Montag jedoch kaum zu rütteln sein. „Es sind super Bedingungen. Wir sind solche Winde von unserem Heimatrevier in La Rochelle gewohnt. Allerdings ist da die Welle nicht so heftig“, berichtete Vorschoter Carnot. Er und sein Steuermann sind zum dritten Mal in Warnemünde und freuen sich über das starke Feld. „Das ist eine gute Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft im August in Schweden.“

Das Duo segelte im vergangenen Jahr auf WM-Platz fünf, doch Steuermann Boite hat größere Ziele. Er war bereits vier Mal Weltmeister in der ehemals olympischen Tempest-Klasse – darunter 2007, als die WM vor Warnemünde stattfand.

Auf Rang zwei der 505er haben sich durch den Tagessieg in der fünften Wettfahrt Tim und Finn Böger aus Hamburg geschoben. Sie verdrängen damit vorerst Lutz Stengel und Frank Feller aus Rostock auf den dritten Platz.


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