Mit dem heutigen Tag beginnt offiziell die Badesaison an den Stränden von Warnemünde, Diedrichshagen, Hohe Düne und Markgrafenheide. Über 200 ehrenamtliche Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer der DRK-Wasserwacht sorgen in den kommenden Monaten für Sicherheit entlang der rund 16 Kilometer langen Küste. Gemeinsam mit der Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde sowie dem kommunalen Bäderdienst setzt das DRK dabei auf eine starke Kombination aus Präsenz, Prävention und moderner Technik.
„Wenn die Wasserwacht in Warnemünde den Rettungsturm öffnet, bedeutet das, dass bereits viel Arbeit geleistet wurde“, betont Tourismusdirektor Matthias Fromm. „Ich danke den Ehrenamtlichen, dass sie während der Strandsaison dafür sorgen, dass man sich am Wasser sicher fühlen kann.“
Bereits seit Sonnabend, dem 10. Mai, ist der Hauptrettungsturm am Strandaufgang 3 in Warnemünde besetzt. In Abhängigkeit von Wetter, Besucherzahlen und Saisonzeitpunkt werden die Strandabschnitte sukzessive abgesichert – insbesondere in den Sommermonaten Juli und August mit Unterstützung vieler Helferinnen und Helfer aus anderen Bundesländern, die für ihren Einsatz extra Urlaub nehmen. Untergebracht werden sie – wie in den Vorjahren – in sieben Ferien-Finnhütten hinter der Düne in Markgrafenheide. Diese zunächst als Übergangslösung gedachte Unterbringung soll nun dauerhaft weiterentwickelt werden: „Wir planen, 2026 drei und 2027 weitere drei Finnhütten grundlegend zu sanieren und dort ein Gemeinschaftsgebäude in Leichtbauweise zu errichten“, so Fromm. Zudem sollen 2026 zehn neue, moderne Rettungstürme die Arbeitsbedingungen an Rostocks Stränden verbessern.
Damit es gar nicht erst zu gefährlichen Situationen kommt, setzen die Verantwortlichen verstärkt auf Aufklärung. Über 300 neue Strandaufgangsschilder wurden installiert, die übersichtlich über Badesicherheit, Strandsatzung und das System der farbigen Beflaggung der Rettungstürme informieren. Zusätzlich ziert jedes Schild ein individuelles Symbol – etwa Tiere oder Bauwerke – das insbesondere Kindern zur besseren Orientierung dient.
Wasserwacht-Koordinator Lukas Knaup erläutert: „Wenn ein Kind sagt, dass es bei der Robbe war, wissen wir sofort: Das ist Strandaufgang 13.“
Auch Stefan Bischoff, Strandvogt des kommunalen Ordnungsdienstes, ist wieder im Einsatz – seit 2022 eine feste Größe am Strand. Gemeinsam mit seinem Kollegen Sebastian Hexel patrouilliert er bereits seit Anfang April entlang der Strandabschnitte, klärt über Regeln auf, schlichtet Konflikte und hilft, wenn Kinder ihre Eltern verloren haben. Ein Dauerthema: unangeleinte Hunde und Unsicherheiten über die FKK-Regelung. „Wir geben Hinweise, helfen bei der Orientierung und sind jederzeit ansprechbar“, betont Bischoff.
Die Wasserwacht kann sich in dieser Saison auch über einige technische Neuerungen freuen: Ein neuer Jetski für Warnemünde, ein modernes Quad für Markgrafenheide und die digitale Einsatzdokumentation sorgen für effizientere Abläufe und bessere Auswertungen. In der Hauptsaison sichern rund 40 Rettungskräfte gleichzeitig die Küste.
Ein besonderer Fokus liegt auf dem Unfall-Schwerpunkt am Strandaufgang 1 westlich der Westmole. Dort ist das Baden in einem 200 Meter breiten Abschnitt aufgrund gefährlicher Unterströmungen verboten – insbesondere bei West- und Nordwestwindlagen. „Trotz mehrfacher Ermahnungen gehen Gäste immer wieder ins Wasser“, berichtet Knaup. Bei Verstößen drohen Bußgelder, die bei Rotbeflaggung auch im dreistelligen Bereich liegen können.
Auch die beliebte Aktion „Rette sich, wer’s kann“ für Kinder findet wieder statt – mit spielerischer Wissensvermittlung rund um Baderegeln und Sicherheit. Ergänzend erscheint in Kürze der aktualisierte Flyer „Ordnung und Sauberkeit am Strand“, der kostenfrei über Tourist-Informationen, das DRK und den Bäderdienst erhältlich ist. Neben allgemeinen Verhaltensregeln geht es auch um häufig unterschätzte Themen wie das Verbot des Möwenfütterns.
„Unsere Möwen sind nicht nur größer als anderswo – sie sind auch schlau“, merkt Bischoff augenzwinkernd an. „Wer seinen Snack am Strand genießen will, sollte ihn daher sicher verstauen – auch wenn man nur kurz baden geht.“
Neu in diesem Jahr sind zudem die barrierearmen Strandzugänge 18 und 25 in Warnemünde, die mit Einstiegshilfen versehen wurden. Alle Strandschilder sind mit QR-Codes ausgestattet, über die Gäste die vollständige Strandsatzung direkt auf ihr Smartphone laden können.
Rostocks Strände sind ein Ort für Erholung, Spiel und Begegnung – aber auch ein Ort, an dem Regeln, Rücksichtnahme und gegenseitige Achtsamkeit zählen. Die Ehrenamtlichen der Wasserwacht leisten mit ihrem Engagement einen unschätzbaren Beitrag zur Sicherheit an der Ostsee – und machen so den Sommer für alle ein Stück sicherer.
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