Schwimmende Offshore-Werkstatt in Warnemünde getauft


23. Juni 2015

Heute Mittag wurde am Warnemünder Passagierkai das neue Serviceschiff für Offshore-Windparks Esvagt Froude getauft. Eine norwegische Werft fertigte das leuchtend rote Spezialschiff mit dem markanten Bug im Auftrag von Siemens Wind Power und der dänischen Reederei Esvagt.

Die Esvagt Froude wurde explizit für den durch EnBW betriebenen Windpark Baltic 2 mit 80 „Mühlen“, 32 km nördlich der Insel Rügen gebaut und soll Ausfallzeiten der Turbinen verkürzen. Wie jedes konventionelle Kraftwerk müssen nämlich auch Offshore-Windturbinen regelmäßig vor Ort gewartet werden und genau das stellt die große Herausforderung dar. Gerade die modernen Windparks sind oft weiter von der Küste entfernt, was es bei rauer See nicht einfacher macht. Das neue Offshore-Serviceschiff, Service Operation Vessel (SOV), stellt damit eine große Erleichterung für die Wartungsarbeiten dar. Über eine hydraulisch stabilisierte Gangway gelangen die Servicetechniker bei praktisch jedem Wetter sicher zu den Windturbinen auf hoher See. „Wellen von bis zu 2,50 Metern Höhe können so absorbiert werden“, sagt Mark Albenze, CEO von Siemens Wind Power bei der heutigen Schiffstaufe in Warnemünde. Er bezeichnet das neue Serviceschiff als eine ganzheitliche Lösung für die Versorgung des Windparks. „Die Techniker und Ingenieure können mehrere Wochen an Bord leben und arbeiten, wodurch Wegezeiten reduziert werden – alles wird sicherer, schneller und letztlich effizienter.“ 40 Techniker und 20 Besatzungsmitglieder finden an Bord des 83,70 Meter langen und 17,60 Meter breiten Spezialschiffes das gleichzeitig als Unterkunft, Werkstatt und Ersatzteillager fungiert, Platz.

Für den Vertreter des Energieministeriums MV, Graham Martin Bull, stellen Offshore-Windparks eine wichtige Grundlage zur Absicherung der Energiewende dar. Er erinnert an den für 2016 angestrebten Weiterausbau der Windkraftwerke im Küstenbereich und verweist darauf, dass sein Ministerium zunehmend mit dem Tourismus kooperiere. Seiner Meinung nach ist der Bedarf an SOVs noch lange nicht gedeckt und: „Mecklenburg-Vorpommern ist schließlich auch ein Werftenstandort.“

Siemens-intern wurde nach einem Name für neue Offshore-Serviceschiff gesucht. Der Däne René Cornelis Wigmans hat den ausgelobten Wettbewerb mit seinem Vorschlag „Froude“, nach dem englischen Schiffbauingenieur und Forscher auf dem Gebiet der Hydrodynamik, gewonnen. Seine Frau Tjarda Wigmans-Wilbrink war heute die Taufpatin.


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