Schandfleck am Alten Strom beseitigt


11. April 2019

Der schäbige Kiosk direkt neben dem Außenbereich des Restaurants „Hafenliebe“ am Alten Strom ist nicht mehr. Ein Schandfleck dieser 1A-Flaniermeile landete damit gestern im Müllcontainer.

Das Grundstück befindet sich in städtischer Hand und wurde per Erbpacht an eine Rostockerin übergeben. Die wiederum vermietete die alte Verkaufsbude mit zweifelhaftem DDR-Charme an einen Händler aus Kühlungsborn weiter. Gewinnbringend war dieses Verhältnis offenbar nicht mehr, steht der Kiosk doch wegen Unrentabilität schon seit September vergangenen Jahres leer.

Gern hätte der unmittelbare Nachbar und Restaurant-Betreiber, Adam Schwertfeger, die Hütte übernommen, aufgewertet und für seinen Glühweinverkauf genutzt, doch das ging wegen der Vertragsgestaltung nicht – ausschließlich der Handel mit Zeitungen und Souvenirs war hier erlaubt. Er plante um, erwarb den alten Kiosk von der Pächterin und riss ihn kurzerhand ab. Der Warnemünder beruft sich dabei auf den Pachtvertrag, wonach bei einem Verkauf sofort der Rückbau fällig sei. „Der freie Blick für unsere Gäste rechtfertigt die Entscheidung und den hohen Aufwand“, freut sich Schwertfeger nach getaner Arbeit über das Ergebnis, denn so viel steht fest: Der Abriss wertet den gesamten Bereich deutlich auf. Um sicherzustellen, dass an dieser Stelle künftig keine andere Bebauung entsteht, möchte der Gastronom hier eine weiße Sitzbank aufstellen lassen und auch bezahlen.

Die Geschichte des Kioskes lässt sich bis in die 1970er Jahre zurückverfolgen. Im Zuge der Umgestaltung des Alten Stroms, Anfang der 1990er Jahre, wurde die Originalhütte etwas weiter nach Norden versetzt.

Wegen des Dauerstreits um die Lärmbelästigung hat Adam Schwertfeger mit seinen Nachbarn inzwischen einen Burgfrieden geschlossen: „Per Zeitschaltuhr geht um 22.00 Uhr die Musik aus und mittels Kameras können wir jederzeit nachweisen, wann der letzte das Lokal verlassen hat.“     


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Horst und Hannelore Prietz - 20.04.2019 um 08:36 Uhr
Als jemand, der mit seiner Frau seit Angedenken im Hotel Germania Urlaub macht und demzufolge die "Hafenliebe" (früher "Das Boot") nutzte, freuen wir uns über diese Entscheidung - freier Blick = neues Ambiente. Danke
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