Scandlines rüstet zweites Schiff mit Rotorsegel nach


14. Oktober 2021

Die Erfahrungen aus über einem Jahr Rotorsegel auf der Hybridfähre Copenhagen sind so gut, dass wir auch die Schwesterfähre Berlin für die Nachrüstung mit dem Norsepower Rotorsegel vorbereiten, heißt es aus der Chefetage des Unternehmens. Das Schiff fährt ebenfalls auf der Strecke Rostock-Gedser, aber anders als die Copenhagen, unter deutscher Flagge.

Als Scandlines im Jahr 2019 beschloss, auf der Copenhagen ein Norsepower Rotorsegel zu installieren, bildeten technische Daten des Herstellers, Erfahrungen von wenigen anderen Reedereien und eigene Untersuchungen die Grundlage. Das Rotorsegel wurde im Mai 2020 installiert und seither werden Daten gesammelt: Daten, wie das Rotorsegel funktioniert und welchen Effekt es speziell auf der Route zwischen Rostock im Süden und Gedser im Norden hat. „Wir hatten erwartet, dass es zu einer CO2-Einsparung von vier bis fünf Prozent führen würde. Diese Erwartung wurde erfüllt, sodass wir nun bereit für den nächsten Schritt sind und auch die Schwesterfähre Berlin für ein Segel vorbereiten”, sagt COO Michael Guldmann Petersen.  

Dank ihrer perfekten Lage erfüllt die Route Rostock-Gedser die Bedingung für eine bestmögliche Wirkung des Segels auf den Antrieb, nämlich dass der Wind rechtwinklig auf das Segel trifft. „Unsere Route über die Ostsee verläuft in nord-südlicher Richtung und der Wind kommt meist aus Westen oder Osten. Also hat unser Rotorsegel optimale Verhältnisse“, so der zufriedene Betriebschef.

Andere grüne Maßnahmen von Scandlines auf dem Weg hin zu emissionsfreien Fähren sind nach außen hin nicht ganz so sichtbar, weil sie sich unter der Wasseroberfläche befinden. Aber ein Rotorsegel, das 30 Meter in die Luft ragt, ist schon ein sehr deutliches Zeichen für eine grüne Vision. „Insgesamt war das Interesse am Rotorsegel sehr groß – und groß war zunächst auch die Verwunderung unter den Passagieren über den ‚Schornstein‘. Die meisten Besatzungsmitglieder sind mittlerweile Meister darin, technische Erklärungen zu geben, die gut verständlich sind“, berichtet Guldmann Petersen.

Dass Scandlines den Einsatz der Rotorsegel-Technologie ausweitet, freut auch Tuomas Riski, CEO von Norsepower: „Die Funktionsweise unseres Rotorsegels wäre praktisch auf ca. 30.000 Schiffen der weltweit aktuellen Flotte anwendbar und wir hoffen, dass dieses wachsende  Vertrauen in Windantriebstechnologie ein weiteres Signal an Reeder und Betreiber ist.“

Vorbereitend für die Installation des Rotorsegels wird auf der Fähre ein Stahlfundament gebaut. Die Arbeiten finden im Rahmen eines planmäßigen Werftaufenthaltes statt. Die Installation des eigentlichen Rotorsegels ist für 2022 geplant.


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