Robben-Forschungsstation "Lichtenberg" wieder an Ort und Stelle


07. Januar 2016

Seit Mitte November liegt das als Robben-Forschungsstation dienende Institutsschiff Lichtenberg in der Tamsen-Werft Rostock. Bei klirrender Kälte – das Thermometer zeigte gerade einmal minus 10 Grad Celsius an – wurde das einstige Flussfahrgastschiff heute Morgen ausgedockt und an die Ostmole nach Hohe Düne geschleppt. Der etwa 50 Meter lange Schwimmkörper ist eigentlich gar kein richtiges Schiff mehr, denn ihm fehlt der Antrieb – sprich der Propeller ist demontiert. Trotzdem muss natürlich alles seine Ordnung haben und dass das so auch ist wurde jetzt durch ein Schwimmfähigkeitszertifikat, eine Art TÜV für antriebslose Schiffskörper, für die kommenden sieben Jahre bestätigt. „Wir haben vor allem schiffbauliche, aber auch konservatorische Arbeiten ausgeführt. Die Reling wurde etwas nach außen versetzt. So konnten wir die Gänge verbreitern, damit die ‚Wissenschaftstouristen‘ künftig mehr Sichtfreiheit haben. Sechs Mitarbeiter waren so sechs Wochen lang gut beschäftigt“, erklärt Tamsen-Geschäftsführer, Christian Schmoll. Die Schiffswerft in Rostock-Gehlsdorf ist auf den Bau von Megayachten und die Reparatur von Marine- und Behördenschiffen spezialisiert. Insgesamt werden für den Uni-Auftrag etwa 300.000 Euro veranschlagt.

Seit 2008 wird die Lichtenberg innerhalb des Yachthafens Hohe Düne als Marine Science Center, MSC, der Universität Rostock genutzt. Erforscht werden in der Arbeitsgruppe Sensorische und kognitive Ökologie des Instituts für Biowissenschaften u.a. die Orientierungsleistungen mariner Säuger, wie Robben & Co. An Bord befindet sich so ziemlich alles, was die Wissenschaftler benötigen, einschließlich Computerarbeitsplätzen, Kabinen für die Gastwissenschaftler, Bibliothek und Messe. Auch den Tieren fehlt es an nichts, es gibt ausreichend Bewegungsraum aber auch Ruheplätze. „Im Moment arbeiten wir mit neun Seehunden, zwei Seelöwen und einem Seebären. Natürlich müssen die Tiere regelmäßig versorgt werden, dazu hatten wir für die Werftzeit ein Provisorium errichtet“, sagt Lars Miersch, Technischer Leiter beim MSC.

Von März bis November ist die Forschungsstation zudem ein beliebter Touristenmagnet, denn Interessierte können das Treiben vom Sonnendeck aus beobachten und die wissenschaftliche Arbeit so aus direkter Nähe verfolgen. „Das Angebot wird sehr gern angenommen – selbst bei schlechterem Wetter tummeln sich die Besucher bei uns auf dem ‚Schiff‘“, weiß Miersch. Ab Ostern ist die Robben-Forschungsstation in Hohe Düne wieder täglich von 10.00 bis 16.00 Uhr (letzter Einlass 15.00 Uhr) für Besucher geöffnet. Von Mai bis Oktober wird die tägliche Öffnung um eine Stunde, bis 17.00 Uhr (letzter Einlass 16.00 Uhr), verlängert. Auch einstündige Führungen sind möglich – diese sollten mindestens eine Woche angemeldet werden.   


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