Ostwind kühlte Badewasser ab


16. Juni 2023

Trotz des sommerlich warmen Wetters erwartet Badeurlauber an der Ostsee momentan eine kühle Überraschung. Darauf macht das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) aufmerksam. Westlich Rügens und entlang der polnischen Ostküste sowie an der Küste bei Kühlungsborn sind die Temperaturen zwischen dem 9. und 11. Juni von durchschnittlich 17 bis 19 Grad Celsius auf rund 8 bis 10 Grad Celsius abgekühlt. Das Oberflächenwasser wärmt sich jetzt aber langsam wieder auf.

„Grund für die Abkühlung war der um diese Zeit vorherrschende Ostwind, der das wärmere Oberflächenwasser vor der Küste verdrängte“, erklärt BSH-Sprecherin Susanne Kehrhahn-Eyrich. Damit sei das deutlich kühlere Wasser aus der Tiefe an die Meeresoberfläche gestiegen. Trotz der warmen Lufttemperaturen ist das Meer in den Regionen momentan überdurchschnittlich kalt.

Das sogenannte Auftriebsereignis mit bemerkenswert starkem Abfall der Oberflächentemperaturen entlang der Küste haben operationelle Ozeanmodelle des BSH vorhergesagt. Erhobene Fernerkundungsdaten und Aufzeichnungen der Messstation „Darsser Schwelle“ haben das Modell bestätigt.

„Darsser Schwelle“ ist eine der elf begehbaren Plattformen des Messnetzes automatisch registrierender Stationen in der deutschen Bucht und der westlichen Ostsee. Sie erfasst unter anderem meteorologische Daten wie Windgeschwindigkeit und Windrichtung sowie ozeanographische Daten wie Wassertemperatur und Salzgehalt in sechs Wassertiefen. Sie überwacht insbesondere den Wasser-Austausch zwischen Nordsee und Ostsee. Das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) betreibt die Station im Auftrag des BSH, um insbesondere Extremereignisse zu erfassen. Die an der Station gewonnene Langzeit-Datenreihe hat national und international eine große Bedeutung vor allem bei der Erfassung von Einstromereignissen in die Ostsee.

Die Überwachung des Zustandes von Nordsee und Ostsee und ihrer räumlichen und zeitlichen Veränderungen ist ein Schwerpunkt der umfangreichen meereskundlichen Aufgaben des BSH.

Foto: Holger Martens


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