OBR Heide erhebt Einspruch gegen Ersatzverkehrskonzept


23. September 2015

Wie angekündigt, hat der Ortsbeirat Heide jetzt seinen Protest zur geplanten Schienenersatzverkehrslösung während der Bauarbeiten an der Stromgrabenbrücke ausformuliert und als offenen Brief an den Oberbürgermeister Roland Methling geschickt. Die Bürger auf der östlichen Warnowseite fühlen sich schlecht informiert und ausgegrenzt, denn für sie wird es nach den aktuellen Planungen keinen „echten“ Schienenersatzverkehr geben.

„Im Rahmen eines Pressegesprächs in der vergangenen Woche wurde uns mitgeteilt, dass lediglich eine Taktverdichtung der Buslinien 36 und 37 geplant sei wobei die Buslinie 36 für uns überhaupt nicht relevant ist. Wir erheben Einspruch gegen diese Variante“, sagt der Ortsbeiratsvorsitzende Jürgen Dudek. Das Gremium fordert einen klassischen Schienenersatzverkehr, SEV. „Nach unserem Verständnis muss die Strecke zwischen dem Haltepunkt Werft und Bahnhof Warnemünde mit einem SEV bedient werden, weil für die Bahn keine geeignete schienengebundene Umleitungsstrecke vorhanden ist“, so Dudek. Die Begründung, dass es für Busse auf der Straße Am Passagierkai keine Wendemöglichkeit gäbe, lässt der Markgrafenheider nicht gelten und verweist auf den Bahnhofsvorplatz, der in der Vergangenheit schon des Öfteren als Haltepunkt für Ersatzlösungen genutzt wurde. „Warum ist diese Variante nicht mehr möglich?“

Und der Ortsbeirat Heide denkt bei seinem Einspruch nicht nur an die Einwohner östlich des Seekanals sondern auch an die Beschäftigten des Marinestützpunktes, der Bundespolizei See, der Yachthafenresidenz sowie des Wasser- und Schifffahrtsamtes, deren Arbeitswege sich täglich
bis zu einer Stunde erhöhen werden. Nicht zu vergessen sind die vielen Touristen, die per
Bahn anreisen und mit Gepäck weite Wege in Kauf nehmen müssen. Auch für Personen mit Mobilitätseinschränkungen verschlechtern sich die Bedingungen erheblich. „Wir können den Bürgern die bevorzugte Taktverdichtung der Buslinie 37 statt eines Schienenersatzverkehrs kaum vermitteln.“

In dem Einspruchsschreiben wird der Oberbürgermeister nun gebeten, das Ersatzverkehrskonzept nochmals zu prüfen. Auch die Variante der direkten Anbindung Werftbahnhof – Fähre sollte untersucht werden.

Während der Bauarbeiten an der Stromgrabenbrücke von Oktober 2015 bis April 2016 endet die S-Bahn am Haltepunkt Warnemünde-Werft. Das aktuelle Ersatzverkehrskonzept – finanziert durch Schwerin – sieht vor, dass die Nutzer der Warnowfähre in dieser Zeit auf Schusters Rappen vom Kirchenplatz zum Passagierkai gelangen sollen. Eine Kleinbuslösung scheiterte bislang aus Kostengründen. Gekümmert hat sich in dieser Sache schon Bausenator Holger Matthäus – ein diesbezügliches Anschreiben an die Bahn wurde am Montag auf den Weg gebracht: „Die Deutsche Bahn will einen kleinen Ersatzverkehr auf der Ostseite prüfen. Ebenso hatte auch die RSAG den Prüfauftrag mitgenommen. Es geht um eine zusätzliche Deckungssumme von etwa 110.000 Euro.“ 


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Heinrich - 23.09.2015 um 12:59 Uhr
" ...endet die S-Bahn am Haltepunkt Warnemünde-Werft."

Wenn das einmal nicht der End-Zustand werden wird?
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