Neues Graffiti an Schutzmauer sorgt für Ärger in Warnemünde


31. Juli 2025

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Anwohner und Spaziergänger über Farbschmierereien an der Sturmflutschutzwand am südlichen Alten Strom ärgern. Doch dieses Mal sind die Verunstaltungen besonders auffällig: Großflächige, albanische Schriftzüge zieren seit Kurzem die Betonwand – übersetzt bedeuten sie „Würfel, Würfel, Würfel“. Für viele ein Rätsel, für andere ein handfester Missstand.

„Erneut haben Jugendliche in Warnemünde am Strom die Mauer mit Graffiti besprüht“, beklagt Uwe Kleinhans, Vorstandsmitglied des Warnemünder Anglervereins. Bereits in der Vergangenheit tauchte immer wieder schlecht lesbares Gekritzel auf. Nun aber nehmen die illegalen Aktionen eine neue Dimension an – und die Empörung wächst.

Anwohner fordern kreativen Umgang mit dem Problem

In der Bevölkerung mehren sich Stimmen, die nicht nur fordern, sondern auch mitdenken: Warum nicht aus der Not eine Tugend machen? Ein Vorschlag, der für Diskussionen sorgt, stammt direkt aus der Nachbarschaft. Die Idee: Ein professioneller Künstler könnte im Auftrag der Stadt die Geschichte Warnemündes in Form eines legalen Graffitikunstwerks entlang der Mauer erzählen. „Das wäre nicht nur ein Blickfang, sondern auch eine kulturelle Bereicherung“, meinen viele vor Ort.

Doch die Stadtverwaltung zeigt sich skeptisch.

Stadt setzt auf Reinigung statt Kunst

„Die Hochwasserschutzmauer wurde mit einem Relief versehen, um Schmierereien zu erschweren“, erklärt Kerstin Kanaa, Sprecherin der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Die Bambusmatten, mit denen die Schalung der Mauer einst ausgelegt wurde, sorgten jahrelang für Ruhe. Illegale Graffitis gelten laut Stadt klar als Sachbeschädigung und werden strafrechtlich verfolgt.

Einer offiziellen Bemalung mit künstlerischem Anspruch steht man zurückhaltend gegenüber. „Ein Beispiel ist der Fußgängertunnel am S-Bahnhof Parkstraße, wo die hochwertige künstlerische Gestaltung innerhalb kürzester Zeit zerstört wurde“, so Kanaa weiter.

Die Stadt plant stattdessen, die betroffene Schutzwand zeitnah reinigen zu lassen. Ob das auf Dauer hilft, bleibt fraglich. Indes wächst in Warnemünde der Frust, ebenso wie der Wunsch nach einer dauerhaften Lösung.

Hintergrund:
Die Sturmflutschutzwand am südlichen Alten Strom wurde im Januar 2020 offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Sie schützt nicht nur das Ortszentrum Warnemündes vor Überflutung, sondern prägt mit der dazugehörigen kleinen Uferpromenade auch das Bild des Ortes.


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