Ein bedeutender Moment für Warnemünde und die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS): Am Alten Strom wurde heute das neue Betriebsgebäude der Seenotretter aufgestellt. Nach nur eineinhalb Jahren Planungs- und Vorbereitungszeit erfolgte die Anlieferung und Positionierung des vorgefertigten, mit Holz verkleideten Containers – eine außergewöhnlich kurze Bauzeit, wie Architektin Friederike Meier vom Büro MZ Architektur in Rostock betont. „In dieser Lage eineinhalb Jahre bis zur Bauausführung ist schon sensationell schnell“, so Meier, die das Projekt von Beginn an begleitet hat. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Enno Zeug plant sie außergewöhnliche Bauprojekte in der Region, doch der heutige Tag war selbst für das erfahrene Team etwas Besonderes.
Gleich zwei Kranwagen waren nötig, um den auf einem Auflieger angelieferten Baukörper sicher durch die engen Straßen Warnemündes auf die vorbereiteten Fundamente zu heben. Der Baukörper wurde in der Zimmerei Karst Jantzen GmbH in Lambrechtshagen vorproduziert. Um das empfindliche Pflaster am Alten Strom zu schützen, wurden vor der zehn Tonnen schweren Hebeaktion Gummimatten und Lastverteilungsplatten ausgelegt.
„Um die monatelange Belastung durch eine Baustelleneinrichtung zu vermeiden, haben wir uns für diesen Weg entschieden“, erklärt Friederike Meier. Der Innenausbau sowie der Dachanschluss erfolgen in den kommenden Wochen und Monaten vor Ort. Auch die Installation der Photovoltaikanlage wird vor Ort abgeschlossen. „Wenn die Stadtwerke im Januar den Hausanschluss legen, könnte die PV-Anlage in Betrieb gehen“, ergänzt Meier.
Nachhaltigkeit spielte bei der Planung eine zentrale Rolle: Die alten Fundamente wurden wiederverwendet und verstärkt, während modernste Technologien wie eine Photovoltaikanlage für die Energieversorgung integriert werden. Ebenso wurde dem Hochwasserschutz besondere Aufmerksamkeit gewidmet. „Wenn die Meile am Alten Strom unter Wasser steht, ist unser Gebäude noch im Trockenen“, versichert die Architektin.
Auch für das Team von MZ Architektur war der heutige Tag ein Highlight. Werkstudent Maximilian Kohn, der kurz vor seinem Studienabschluss steht, war sichtlich begeistert: „So etwas darf man sich nicht entgehen lassen.“
Die Fertigstellung des Gebäudes ist für das Frühjahr geplant. Doch schon heute ließ es sich die Besatzung des Seenotkreuzers Arkona nicht nehmen, diesem besonderen Moment beizuwohnen. Der Seenotkreuzer kehrte eigens an seinen angestammten Platz am Alten Strom zurück, um die Aufstellung des neuen Gebäudes mitzuerleben.
Mit dem neuen Betriebsgebäude erhält die DGzRS eine moderne Basis für ihre lebenswichtige Arbeit. Es ist ein weiteres Beispiel für die gelungene Verbindung aus Funktionalität, Nachhaltigkeit und den besonderen Anforderungen des Bauens am Wasser.
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Hat jetzt das Hotel ,,DOC INN"einen Container weniger und hätte dieser nicht an der Sportschule besser gepasst als am,,ALTEN" Strom !?