"Neuer Strom": Landstromanlage wartet auf Testbetrieb


03. November 2020

Geradezu futuristisch wirkt der gewaltige Stahlkoloss vor dem ehemaligen Hauptgebäude der Warnemünder Warnowwerft mit Namen „Neuer Strom“. Der Name ist Programm, denn es handelt sich um die neu errichtete Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe und hinter der Cortenstahl-Fassade verbergen sich Umrichter und Trafos. Durch Bewitterung bildet dieses spezielle Material auf der Oberfläche unter der eigentlichen Rostschicht eine besonders dichte Sperrschicht, die alle Stahlteile vor weiterer Korrosion schützt. Die Firma PowerCon A/S aus Dänemark hatte die zentrale Anlagentechnik für die Landstromanlage geliefert und installiert

Fertiggestellt in diesem Herbst, sollte der Testbetrieb eigentlich schon längst abgeschlossen sein. Eigentlich… Wie schon oft in diesem Jahr, hat die Corona-Pandemie einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Bis auf die MS Europa II, die am 2. Oktober am Passagierkai festmachte, gab es in Warnemünde nämlich keine Kreuzfahrtschiffe, die die Funktions- und Leistungsfähigkeit der Anlage hätten testen können.

Bleibt noch das Thema Gewährleistung: Die sei, so Hafenkapitän Falk Zachau, bereits im Rahmen der Auftragsvergabe auf fünf Jahre vertraglich vereinbart worden. Jetzt geht es darum, ab wann sie zeitlich genau greift: „Der eigentliche Gewährleistungsbeginn ist an die Inbetriebnahme, sprich an die durchzuführende Testphase gekoppelt. Der Testbetrieb ist wiederum abhängig von landstromfähigen Kreuzfahrtschiffen, die in diesem Jahr ausblieben“, erklärt Zachau.

Mit dem Landstromanschluss schafft die Stadt Rostock wichtige Rahmenbedingungen für umweltfreundlichere Kreuzfahrten. Vorausgesetzt, das Pandemiegeschehen lässt es zu, könnten ab 2021 dafür vorgerichtete Kreuzfahrtschiffe an den Liegeplätzen P7 und P8 ihre Energie beziehen. Bis zu 20 Megawatt als grüner Strom. Die neue Anlage ist zudem so konzipiert, dass sie zum einen in ihrer Gesamtkapazität erweiterbar ist und zum anderen über zwei Frequenzumrichter verfügt. Diese ermöglichen, dass man einfach zwischen amerikanischen und europäischen Standards hin und her switchen kann.


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Gordon - 06.11.2020 um 16:26 Uhr
Ist schon etwas ängstlich das seit geraumer Zeit 2 Schiffe von Greenpeace liegen und diesen Strom Anschluß nicht in Anspruch nehmen
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