Neuer Baum am Alten Strom


25. April 2016

Am heutigen „Tag des Baumes“ ist einfach alles stimmig: Passend zum „Winter-Nachschlag“, Ende April, wurde Am Strom 118 auch noch eine Winterlinde gepflanzt.

Die Winterlinde (Tilia cordata) ist Baum des Jahres 2016 und wegen ihrer Anspruchslosigkeit an den Standort eine der häufigsten Stadtbaumarten in unseren Breiten. Der am Alten Strom gepflanzte, zwölf Jahre junge, Baum gilt als Ersatz für eine etwa 100jährige Linde, die an gleicher Stelle wegen Stammfäule und Nichtgewährleistung der Standsicherheit gefällt werden musste. Etwa 2.000 Euro hat die Baumnachpflanzung in exponierter Lage gekostet: „Wegen des besonderen Standortes haben wir einen stärkeren Stammumfang gewählt und auch die Baumscheibe komplett erneuert“, informiert der zuständige Grünamtsmitarbeiter, Frank Claus. Finanzielle Unterstützung kam einerseits vom Warnemünde Verein – 500 Euro stiftete die unter dem Vereinsdach angesiedelte  Initiative Warnemünde soll schöner werden – und von der Warnemünder Jugendgruppe Moewe – die neun Mädchen und Jungen bereiten sich auf ihre Konfirmation bzw. Jugendweihe vor und beteiligten sich mit jeweils 20 Euro an der Aktion. „Die Idee mit der Baumpflanzung hat uns allen gut gefallen, so etwas macht Spaß und erfüllt uns gleichzeitig mit Stolz“, sagt Janne Arp und Freundin Julia Pfannenstiel hofft: „Vielleicht treffen wir uns alle hier in 60 Jahren wieder und können dann sagen, dass wir Anteil an diesem Baum haben.“ Die Chancen für das Treffen stehen sogar für viele folgende Generationen mehr als gut, denn die Baumart kann ein Alter von 1.000 Jahren erreichen. Dass es sich bei der Investition um gut angelegtes Geld handelt, findet auch Bau- und Umweltsenator Holger Matthäus. Er empfiehlt den jungen Leuten, sich einen Namen für die Winterlinde auszudenken. Zudem stimmt der Warnemünder mit der neuen Leiterin des Grünamtes, Ute Fischer-Gäde, ab, dass wie bei allen Baumpatenschaften noch eine kleine Sponsortafel aufgestellt wird.

Die Linde hatte auch schon zu früheren Zeiten eine große Bedeutung. Davon zeugen altehrwürdige Naturdenkmale wie Tanzlinden, Gerichtslinden, Reformationslinden, Klosterlinden oder Dorflinden in der ganzen Republik. Schon immer haben die Menschen diesen besonderen Bäumen mit den herzförmigen Blättern und den wunderbar duftenden Blüten große Emotionen entgegengebracht. Wer kennt nicht das Lied „Am Brunnen vor dem Tore“? Wer kennt nicht mindestens einen Landgasthof, dessen Name von diesem Baum abgeleitet ist oder eine Straße, die darauf verweist? Auch der Ortsname Leipzig geht übrigens auf die Linde zurück.

Die Winterlinde blüht etwas später als ihre Schwester, die Sommerlinde, die bereits 1991 zum Baum des Jahres gekürt wurde. Im Juli öffnen sich die Trugdolden mit fünf bis zwölf Einzelblüten. Durch Straßen mit Lindenbestand strömt zur Blütezeit ein unverwechselbarer Duft. Alle Lindenblüten können für Tee verwendet werden, der sehr wohlschmeckend ist und bei fieberhaften Erkrankungen, schmerzstillend, krampflösend und entzündungshemmend wirkt. Aus den Blüten kann man ebenfalls einen schmackhaften Honig herstellen. Die Winterlinde ist eine großkronige Baumart und erreicht Höhen bis zu 25 Meter. Ihr sehr weiches Holz ist bei Bildhauern, Holzschnitzern und Drechslern sehr beliebt. So finden sich bei den Meisterwerken in der Sakralkunst häufig Figuren aus Lindenholz.


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|