Die Bauarbeiten an der neuen Robbenanlage im Zoo Rostock schreiten zügig voran. Zoodirektorin Antje Angeli hat zu Wochenbeginn den langjährigen Partner des Zoos, die Ostseesparkasse Rostock (Ospa), über den aktuellen Stand der Bauarbeiten informiert. Die Eröffnung der Robbenanlage ist für das kommende Jahr geplant. Neben einer Tribüne und Panoramascheiben für einen freien Blick unter Wasser wird es hier viel Wissenswertes zu den Tieren sowie zum Natur- und Artenschutz geben.
„Die neue Anlage für Seehunde und Südafrikanische Seebären nimmt immer mehr Gestalt an. Auch dieses Projekt verknüpft eine moderne, naturgetreue Tieranlage mit dem Bildungsauftrag des Zoos und unserem Engagement für den Natur- und Artenschutz“, so Antje Angeli. Auch hier werde eine Natur- und Artenschutzorganisation unterstützt und die Tiere seien Botschafter ihrer Artgenossen in freier Wildbahn. „Besonders dankbar sind wir der Ospa für ihre kontinuierliche Unterstützung seit nunmehr 30 Jahren, die es uns ermöglicht, solche zukunftsweisenden Projekte zu realisieren.“
Auch Ospa Vorstand Karsten Pannwitt freute sich über den gut sichtbaren Baufortschritt: „Die Ospa ist seit vielen Jahren ein stolzer Förderer des Zoos Rostock. Es ist beeindruckend zu sehen, wie schnell und professionell die Bauarbeiten voranschreiten. Ganz klar, hier entsteht ein neuer Leuchtturm für die Stadt Rostock.“ Seit 1994 ist die Ospa Tierpate bei den Robben.
Die neue Anlage beherbergt künftig sowohl Südafrikanische Seebären als auch Seehunde und bildet Bereiche aus deren natürlichen Lebensräumen nach. Ein Teil der Anlage wird einer deutschen Küstenlandschaft nachempfunden sein, sodass hier ein schöner Übergang zur bereits vorhandenen Seevogelvoliere entsteht. Der hintere Bereich orientiert sich in der Gestaltung an typischen südafrikanischen Meeresregionen. Panoramascheiben gewähren einen faszinierenden Blick unter Wasser.
Die drei Seehunde Susi (34), Gizmo (23) und Sammy (3), die derzeit noch im Robbenforschungszentrum des Instituts für Biowissenschaften der Universität Rostock im Marine Science Center Hohe Düne untergebracht sind, sollen rechtzeitig vor der Eröffnung der Anlage wieder in den Zoo zurückkehren. Nach jetzigem Planungsstand ist auch der Umzug von zwei Südafrikanischen Seebären vereinbart worden: der 2022 im Zoo Wrocław in Polen geborene Alfie und die 2023 im französischen Marineland Côte d'Azur in Antibes zur Welt gekommene Willow.
Neben den Bauarbeiten laufen auch die Vorbereitungen für den Ausstellungsbereich auf Hochtouren. So ist eine Installation vorgesehen, die die Größenunterschiede ausgewählter Robbenarten zeigt.
Eine Weltkugel soll einen Überblick geben, wo die verschiedenen Robbenarten beheimatet sind. Infotafeln und Exponate vermitteln, über welche besonderen Fähigkeiten die Tiere verfügen und welchen Einfluss die Menschen auf den Lebensraum der Robben haben.
Auch die Blaue Boje „Rostock denkt 360 Grad“ soll in den Ausstellungsbereich integriert werden, als Symbol für den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Zoo.
Derzeit sind mehrere Gewerke auf der Baustelle tätig, so der Rohbau, der Erdbau und die Wassertechnik. Die Technikzentrale für die Robbenanlage ist bereits mit den notwendigen Filterkomponenten ausgestattet, sodass in Kürze das Dach installiert werden kann. Die nicht einsehbaren Rückzugsbecken hinter den Kulissen sind erfolgreich auf Dichtheit geprüft. Der Rohbau des dazwischenliegenden Stalls ist nahezu abgeschlossen, das Hauptbecken in seiner endgültigen Größe vollständig ersichtlich und ebenfalls rohbauseitig fertiggestellt. Insgesamt nähert sich der Rohbau der Robbenanlage dem Abschluss und der Baukran wird voraussichtlich Mitte August die Baustelle verlassen.
Die Errichtung der Besuchertribüne steht noch bevor. Diese wird nach der Fertigstellung ebenfalls überdacht. Für das restliche Jahr sind zahlreiche Ausbauarbeiten geplant, darunter die Installation der Elektrotechnik, der Lüftung und Sanitärbereiche sowie der Stahlbau der Stallungen. Ebenfalls noch in diesem Jahr beginnen die gestalterischen Arbeiten an der Kunstfelslandschaft und es werden die Scheiben im Becken eingesetzt.
Alles in allem sind rund 20 verschiedene Unternehmen beteiligt. Während große Gewerke wie die Wassertechnik, der Rohbau und perspektivisch auch der Kunstfels von außerhalb kommen, konnten viele andere wichtige Bereiche regional vergeben werden, darunter der Stahlbau der Hallenkonstruktion sowie die Elektro-, Sanitär- und Erdbauarbeiten.
„Wir danken allen beteiligten Firmen für ihr Engagement für dieses Projekt. Trotz der laufenden Bauarbeiten und der daraus resultierenden partiellen Einschränkungen lohnt sich ein Besuch, da der Zoo groß und vielfältig ist. Außerdem haben Besucherinnen und Besucher von der Seevogelvoliere aus einen tollen Einblick in das entstehende Bauwerk, das die zukünftige Robbenanlage bereits erahnen lässt“, hob Zoodirektorin Antje Angeli hervor. Bei einem milden Winter und weiterhin gutem Verlauf der Bauarbeiten hofft sie auf eine Eröffnung noch vor dem Sommer 2025.
Kommentieren Sie den Artikel