Nachhaltigkeit im Fokus: Silvester-Müllsammlung am Warnemünder Strand


02. Januar 2025

Heute fand die alljährliche Silvester-Müllsammlung am Strand von Warnemünde statt, organisiert von den engagierten Freiwilligen des EUCC – Die Küsten Union Deutschland e.V. (EUCC-D). Zeitnah nach der offiziellen Strandreinigung durch die Tourismuszentrale widmete sich die NGO ihrem Monitoring-Projekt, das weit über eine einfache Reinigung hinausgeht. Aufgrund der aktuellen Schulferien musste die Aktion diesmal ohne die sonst beteiligten Schulklassen auskommen.

Am Strandabschnitt 7, auf einer Strecke von etwa 100 Metern, sowie in Teilen der geschützten Düne – mit Genehmigung der zuständigen Behörde (StALU MM) – sammelten die Freiwilligen penibel den Überbleibsel-Müll des Jahreswechsels ein. Die Vorsitzende des EUCC-D, Diplom-Biologin und Wissenschaftsjournalistin Nardine Stybel, erklärt: „Das Ziel unserer Arbeit ist weniger die Strandreinigung selbst, sondern das Monitoring. Deshalb wiegen und analysieren wir die gesammelten Müllteile im Anschluss genau.“ Dabei wird das OSPAR-Verfahren angewendet, eine international anerkannte Methodik zur Identifikation von Müllteilen. „Wir wollen herausfinden, was von Silvester übriggeblieben ist“, sagt Stybel und betont, dass nur Silvestermüll in die Auswertung eingeht. „Alles andere wird getrennt und in die Restmülltonne gegeben, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten.“

Besonderes Interesse weckte eine Teilnehmerin der Aktion: Apolonia Tamata von den Fidschi-Inseln, die derzeit eine dreimonatige künstlerische Aufenthaltszeit beim EUCC-D absolviert. Sie beschäftigt sich mit den Themen Meeresspiegelanstieg und Klimawandel in Bezug auf ihre Heimat. „In ihrer Kultur wird bei Gefahr in ein Schneckenhorn geblasen, um den Meeresspiegel zu senken“, berichtet Stybel. Diese Tradition und die Erfahrungen aus Warnemünde plant Tamata in einem musikalischen Kunstprojekt zu verarbeiten und arbeitet dabei eng mit der Hochschule für Musik und Theater Rostock zusammen.

Nach etwa einer Stunde Arbeit lag das Ergebnis vor: Insgesamt 31,26 Kilogramm Müll wurden gesammelt, darunter 6,23 Kilogramm aus dem sensiblen Dünenbereich. Rund 80 Prozent des Mülls, darunter 55 Raketenstäbe, Böllerreste, Wunderkerzen, Konfetti, Kippen und Metalldrähte, konnten direkt dem Silvesterfeuerwerk zugeordnet werden. „Wahnsinn! Und das direkt nach der städtischen Reinigung; viel, viel mehr als letztes Jahr, vor allem viele Batterien direkt an der Wasserkante“, resümiert Stybel.

Die Ergebnisse der Aktion verdeutlichen einmal mehr die Notwendigkeit nachhaltiger Maßnahmen, um unsere Küsten und Meere zu schützen. Die EUCC-D hofft, mit ihrer Arbeit ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen und die Verantwortung für einen sorgsameren Umgang mit unserer Umwelt zu stärken.


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