NATO-Großmanöver BALTOPS 2025 gestartet: Kriegsschiffe laufen zum internationalen Seemanöver in die Ostsee aus


05. Juni 2025

Mit einem eindrucksvollen Auslaufen zahlreicher Kriegsschiffe im Seekanal von Warnemünde hat heute das NATO-Großmanöver Baltic Operations (BALTOPS) offiziell begonnen. Zahlreiche Schaulustige säumten die Ufer, um das maritime Spektakel zu verfolgen, bei dem Rostock erstmals als zentraler Ausgangspunkt für eines der größten Seemanöver der westlichen Bündnispartner fungiert. Noch bis zum 20. Juni trainieren rund 9.000 Soldatinnen und Soldaten aus 17 NATO-Staaten und Partnerländern vor der Küste der Ostsee die multinationale Zusammenarbeit unter Einsatzbedingungen.

Internationale Präsenz auf See, in der Luft und unter Wasser

Etwa 50 Kriegsschiffe, 25 Flugzeuge und zahlreiche unbemannte Systeme beteiligen sich an der Übung, die seit 1971 jährlich unter US-amerikanischer Leitung durchgeführt wird. Im Mittelpunkt stehen Szenarien wie U-Boot-Abwehr, Minenräumung, amphibische Landungen, Luftverteidigung und maritime Evakuierungen. Neben klassischen Kriegsschiffen nehmen auch Spezialkräfte für Tauch-, Bergungs- und Kampfmittelbeseitigung teil. Geplant sind zudem umfangreiche Schießübungen in See- und Küstennähe.

Ziel des Manövers ist es, die sogenannte Interoperabilität – also die Fähigkeit zur länderübergreifenden militärischen Zusammenarbeit – auf allen Ebenen zu verbessern. „BALTOPS ist ein Grundpfeiler der transatlantischen Sicherheit“, betonte US-Vizeadmiral Jeffrey T. Anderson am Rande des Auftakts. Die Koordination der Operationen obliegt der in Rostock stationierten Commander Task Force Baltic.

Deutsche Marine stark vertreten

Die Deutsche Marine beteiligt sich mit einem breiten Spektrum an Einheiten: Die Korvetten Braunschweig und Magdeburg, die Fregatte Bayern, der Einsatzgruppenversorger Frankfurt am Main, das Minenjagdboot Datteln, der Tender Mosel, das Messboot Stollergrund sowie der Seefernaufklärer P-3C Orion tragen ihren Teil zur internationalen Flottenpräsenz bei.

Sicherheitshinweise für den zivilen Schiffsverkehr

Während des Manövers kann es in der Ostsee – insbesondere im Raum Rostock – zu Einschränkungen für den zivilen Schiffsverkehr kommen. Die Marine weist Freizeitkapitäne, Segler, Angler und Paddler eindringlich darauf hin, ausreichend Abstand zu den militärischen Einheiten zu halten. Annäherungen an Kriegsschiffe können nicht nur gefährlich, sondern auch als sicherheitsrelevant eingestuft werden. Die Bundeswehr spricht von einem „erhöhten Schiffsaufkommen“ und bittet um Verständnis und Kooperation.

BALTOPS: Übung mit Tradition und Signalwirkung

BALTOPS ist das wichtigste jährlich stattfindende Marinemanöver der NATO in der Ostsee. Es demonstriert nicht nur die Einsatzfähigkeit der Seestreitkräfte, sondern auch das politische Signal einer geschlossenen, verteidigungsbereiten Allianz. Die diesjährige Übung vereint Streitkräfte aus Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, Lettland, Litauen, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Portugal, Schweden, der Türkei, Großbritannien und den USA.

Im Unterschied zum rotierenden Startort ist das Ende des Manövers seit Jahren gesetzt: Traditionell kehren die Schiffe zum Abschluss in den Marinehafen Kiel zurück – pünktlich zur Eröffnung der Kieler Woche.

Ein Blick auf das Meer der Kooperation

Die kommenden zwei Wochen stehen ganz im Zeichen der Zusammenarbeit. Von der Brücke bis zur Kommandozentrale, von der Sonaranlage bis zum Flugdeck: Jede teilnehmende Nation bringt ihre Fähigkeiten ein – und lernt von den anderen. Was aus der Ferne wie ein gewaltiges militärisches Schauspiel wirkt, ist im Innersten eine intensive Schulung gemeinsamer Sicherheit und Verantwortung in unsicheren Zeiten. Rostock ist in diesem Jahr ihr maritimes Zentrum.


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