Musik, Kunst und Mee(hr) und eine Hommage an Knut Linke und Klaus Möller


10. Juni 2025

Das ist schon seit Jahren so: An Pfingsten rücken in Warnemünde die verschiedenen Kunstwerke aus dem Ostseebad in den Blickpunkt. Und dieses Ereignis wird alljährlich mit Musik von heimischen Künstlern kombiniert. Das Event findet unter dem Namen Musik, Kunst & Mee(hr) in Warnemünde statt. In diesem Jahr ging die traditionsreiche Veranstaltung bereits in ihre elfte Runde.

Erstmals war Knut Linke von der Agentur Kulturmeer nicht mehr dabei – er war am vergangenen Weihnachtsfest verstorben. So lag der Großteil der Vorarbeit bei „Doc“ Andreas Buhse vom Coaast-Schallplattencafé Am Leuchtturm 4. Und wie immer ist es im Ostseebad selbstverständlich, dass bei wichtigen Ereignissen auch die lokale Musikszene vertreten ist – oder extra anreist, wie Lutz Dammann, der inzwischen in Meißen (Sachsen) lebt.

Aus aktuellem Anlass wurde die Veranstaltung um den Programmpunkt 20 Miles – Leuchtfeuer trifft Kulturmeer erweitert. „Das Konzert soll den Veranstalter Knut Linke von der Agentur Kulturmeer und den bereits 2022 verstorbenen Klaus Möller ehren, der am 4. Juni 75 Jahre alt geworden wäre und sich leidenschaftlich für seine Arbeit als Leuchtturmvorsitzender engagierte“, sagt Doc Buhse. Auch den Stellenwert des Musik-Enthusiasten hoben die Musiker in ihren Beiträgen hervor. Sie spielten Lieblingssongs der beiden Männer sowie Lieder, die nach deren Tod eigens für sie geschrieben worden waren.

Auch das ist eine Besonderheit in Warnemünde: Solche Ereignisse schweißen alle zusammen. Der Leuchtturmverein hatte eigens für das Event eine Bühne finanziert. „Ohne die Bühne wäre das gar nicht möglich gewesen“, sagte „Doc“ Buhse, als am Sonnabend ein kräftiger Regenschauer niederging.

Lutz Dammann, der früher mit Olaf Hobrlant in der Band Spill gespielt hat, äußerte seine Bestürzung über den Tod von Knut Linke: „Ich kann es immer noch nicht fassen“, sagte er sichtlich bewegt. Er sang für Knut – aber auch für Klaus Möller, den er schmunzelnd als den „Leuchtturm-Kapitän“ bezeichnete. Klaus Möller hatte eine Vorliebe für Musik der 60er-Jahre – darauf gingen auch Christian „Jack“ Hänsel, Klaus Lass und Ola Van Sander ein.

Zeitweilig kam auch Klaus Möllers Tochter Anne Kleemann mit auf die Bühne und verlieh dem Background eine weibliche Stimmfarbe. Witwe Karin Möller kämpfte zeitweise mit den Tränen. „Es gibt immer Tage, da ist es leichter. An anderen fällt mir der Verlust umso schwerer“, sagte sie.

Und so freute sich die Familie über die Lieder und Worte, die die Musiker spielten und sagten. Jack Hänsel sang unter anderem „Norwegian Wood“ von den Beatles; es erklang aber auch „Brown Eyed Girl“, geschrieben von Van Morrison. Olaf Hobrlant spielte den für Knut geschriebenen Song „Der letzte Ton“, der zugleich der Titelsong der aktuellen CD der Reihe Musik und Meer ist.

Was ebenfalls typisch für Veranstaltungen in Warnemünde ist: Es finden sich immer viele Unterstützer. So sorgten Kerstin Meyer vom Reformhaus Warnemünde – mit Unterstützung von Jenny Richter, der Freundin von Ola Van Sander – für die Verpflegung der vielen Mitwirkenden. Die Unternehmerin bringt sich regelmäßig in Veranstaltungen im Ostseebad ein. In diesem Jahr feiert ihr Laden in der Poststraße im November sein 30-jähriges Jubiläum.

Das Publikum ließ sich auch vom zeitweise starken Regen nicht verscheuchen. Man hörte unter Regenschirmen zu – und tanzte sogar ein wenig. Am Ende des langen Konzertes dankte der aktuelle Vorsitzende des Fördervereins Leuchtturm Warnemünde e.V., Mathias Stagat, allen Unterstützern der Veranstaltung – und dem Publikum, das trotz der Wetterbedingungen Durchhaltevermögen bewies.

Es ist stark davon auszugehen, dass es im kommenden Jahr eine Wiederholung geben wird.

Maria Pistor


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