Museumsverein zieht Bilanz


23. Juli 2021

Im Urlaub in Fernost oder auf Mallorca einfach mal schauen, welche Schätze das Heimatmuseum Warnemünde nicht nur in seinen Ausstellungen zeigt, sondern auch in seinen Depots aufbewahrt, das wird in Kürze möglich sein. Darüber sowie über Erreichtes und Geplantes hat Journalistin Sabine Schubert mit dem Vorsitzenden des Museumsvereins Warnemünde, Uwe Heimhardt, anlässlich der gestrigen Jahresmitgliederversammlung gesprochen.

Über viele Monate für Besucher geschlossen war Pandemie-bedingt das Heimatmuseum Warnemünde. Ist der Museumsbetrieb trotz des Wegfalls von Eintrittsgeldern dennoch gewährleistet?

Tatsächlich haben wir erstmals seit 2007 das von uns als Betreiberverein gesteckte Ziel, pro Jahr 10.000 Besucher zu begrüßen, nicht erreicht. Statt der mehr als 12.000 Besucher im Jahre 2019 zählten wir im vergangenen Jahr nur 6.127. Die Eintrittsgelder sind jedoch nur eine Säule der Finanzierung. Wir haben wieder Unterstützung von der Stadt Rostock bekommen, sodass wir den wissenschaftlichen Betrieb aufrechterhalten konnten.

Was passierte hinter der geschlossenen Museumstür?

Wir stellen derzeit unsere Archivierungssoftware auf das Daphne-Programm um, ein Produkt, das vom städtischen Kulturamt finanziert und eingeführt wird. Darin werden die Daten aller Rostocker Museen erfasst. Auch wenn ein Zugriff möglich ist, die Daten bleiben unser Eigentum. Von den uns gehörenden rund 22.000 im Heimatmuseum befindlichen Objekten, darunter Bücher, Fotos, Dokumente und Sachgegenstände, wurden bereits 15.500 digitalisiert. Diese werden nun mit wenig Aufwand in das neue System migriert. Der Start erfolgt im Herbst. Sobald dieses Vorhaben abgeschlossen ist, sind all unsere Objekte, von denen viele einmalig sind, weltweit über das Internet sichtbar.

Geöffnet war das Heimatmuseum auch für Handwerker. Was war deren Aufgabe?

Wir haben die Schließzeit genutzt, um in Absprache mit unserem Vermieter, dem KOE, und dem Denkmalpflegeamt die Wände und Decken in allen Räumen im alten Teil wieder in den historischen Zustand zu versetzen. Das heißt, der Lehmbauer war im Großeinsatz. Und die modernen Heizkörper wurden durch kaum sichtbare Heizsysteme ersetzt, sodass sich unsere Besucher noch besser in die Zeit der Errichtung unseres Hauses aus dem Jahre 1767 hineinversetzen können. Im Mai haben wir alle Arbeiten komplett abschließen können.

Tatsächliche alle?

Nicht ganz. Denn wir fiebern dem Vorhaben des KOE entgegen, die über 30 Jahre alten Fenster im von uns genutzten Teil des Nachbarhauses zu ersetzen und deren farbliche Gestaltung dem Heimatmuseum anzupassen. Bis September soll auch das erledigt sein.

Was gibt es für Zukunftspläne?

So es die Finanzen erlauben, wollen wir die in den 1970er Jahren zugeschütteten Feldsteinkeller im Bereich des Altenteilers innerhalb der nächsten fünf Jahre sichtbar machen. Sie sind nur wenige Quadratmeter groß und dienten zur Lagerung von Lebensmitteln. Zudem möchten wir die Schauvitrinen im Altenteiler erneuern. Für unsere geplante Ausstellung „1821-2021. 200 Jahre Seebad Warnemünde“, die am 18. September anlässlich unseres Hoffestes eröffnet wird, nutzen wir allerdings noch die jetzigen Vitrinen.

Angesichts der Pandemie fanden im vergangenen Jahr fast keine Veranstaltungen statt. Was hält das Jahr 2021 bereit?

Auch wenn wir die 10.000er Marke angesichts der Schließung bis Mai leider nicht erreichen werden, holen wir ausgefallene Vorträge nach. Das Interesse an den Museumsabenden ist groß. Wer dabei sein möchte – noch gibt es einige Restkarten. Wir hoffen auch, zum Tag des offenen Denkmals am 5. September und zur Langen Nacht der Museen am 30. Oktober wieder viele Gäste begrüßen zu können. Ganz besonders freuen wir uns auf das Hof-Fest am 18. September, zu dem ausschließlich unsere Mitglieder eingeladen sind. 

Sabine Schubert


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