Mittelmole: Madsen fordert breite Bürgerbeteiligung


13. August 2020

So sehr sich der Ortbeiratsvorsitzende, Werner Fischer, am Dienstagabend im Rostocker Rathaus auch mühen mochte, tat sich der geladene Oberbürgermeister, Claus Ruhe Madsen (OB), doch schwer, ein „offizielles“ Statement zur Neubeplanung der Mittelmole abzugeben. Sein Ansatz sei breite Bürgerbeteiligung und die würde abgewürgt, je mehr er sich im Vorfeld als Stadtoberhaupt äußere: „Deshalb spreche ich hier nur als ein kleiner Einwohner Warnemündes, Mitspracherecht haben jedoch alle Warnemünder und Rostocker.“ Man sollte sich allerdings auch eingestehen, dass Warnemünde ein Tor zu Rostock, Deutschland und ganz Europa ist und dass man damit auch eine gewisse Verantwortung habe. Die Mittelmole ist im Moment kein schönes Tor.

„Wir haben jetzt gefühlte zehn Jahre diskutiert und ich bin dafür, dass wir Bürger das jetzt mal zu Ende diskutieren“, so Madsen, der als OB den Wunsch hegt, dass die Rostocker Bürger glücklich sind. Jetzt müsse er schauen, wie das mit guten und vernünftigen Ansätzen umzusetzen ist: „Die Verpflichtung, die ich als OB angenommen habe, war seinerzeit, die Planungen zur Mittelmole endgültig zu stoppen und die nächste Verpflichtung ist, dass wir jetzt ein Büro beauftragt haben, das den Rahmen für echte Bürgerbeteiligung schafft. Es wird Workshops geben, an denen auch ich teilnehmen werde, um mit den Warnemündern und Rostockern darüber zu diskutieren, was mit der Mittelmole geschehen soll.“

Auch der Ortsbeirat möchte, dass es weitergeht, und bringt auch gleich Erwartungen mit ein: „Statt der massiv vorangebrachten Monofunktionen Wohnen und Parken, die bei den Bürgern für Missmut sorgten, wünschen wir uns für die Mittelmole ein Bürger- und Begegnungszentrum, mehr Aufenthaltsqualität und Frischluftschneisen“, betonte Werner Fischer, dem es außerdem wichtig ist, Einzelprojekte sinnvoll miteinander zu verzahnen. Ein Bürgerbegegnungszentrum wird von den Warnemündern schon wegen der Altersstruktur seit vielen Jahren eingefordert. Es könnte zudem als Heimstatt für die vielen Vereine und Interessengemeinschaften oder als Veranstaltungszentrum genutzt werden, schlug Beiratsmitglied Jobst Mehlan vor. Jetzt geht es darum, diesen Wunsch auch gut zu verkaufen, damit er bei den angestrebten Neuplanungen Beachtung findet.

Nach Ansicht Madsens sollte Architektur auch streitbar sein: „Man könnte Schuhkartons hinstellen, hat damit maximale Erträge, aber nichts gewonnen. Wir sollten etwas schaffen, worauf wir auch in zehn Jahren noch stolz sind.“ Bürgerbeteiligung sei nun mal eine anstrengende Sache. Man müsse nämlich die Meinungen der Menschen dulden. „Wir gehen in diesen Prozess und ich freue mich darauf.“  

Foto (Archiv): Taslair


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