Mit Hybridpower über die Ostsee – Hanse Sail Ausfahrt mit Scandlines


13. August 2025

Strahlender Sonnenschein, eine leichte Brise und dazu das Hanse-Sail-Panorama – bessere Bedingungen hätte sich Scandlines für seine Ausfahrt am Freitag kaum wünschen können. An Bord der modernen Hybridfähre Berlin genießen rund 50 geladene Gäste aus Deutschland und Dänemark die maritime Kulisse und den Blick auf die farbenprächtige Parade der Traditionsschiffe.

Doch die Fahrt ist mehr als ein Ausflug: Für das deutsch-dänische Fährunternehmen ist die Hanse Sail auch eine Bühne fürs Netzwerken – ein Treffpunkt für Partner, Kunden und Freunde der maritimen Wirtschaft.

„Deutschland war immer der Motor Europas“

Zwischen Ostseewind und Fachgesprächen kommen wir ins Gespräch mit Peter Leschly, seit Anfang 2024 Senior Vice President und Head of B2B Sales bei Scandlines. Der Däne leitet den Frachtvertrieb des Unternehmens – und spricht offen über die wirtschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart.

„Die schwache Konjunktur, besonders in Deutschland und Schweden, spüren auch wir deutlich“, sagt Leschly. „Deutschland war immer der Motor Europas und ein wichtiger Partner im Export wie im Import. Schwächelt die Wirtschaft dort, bremst das auch den innereuropäischen Handel.“

Trotzdem gibt es Grund zur Freude: Entgegen dem weltweiten Negativtrend im Frachtgeschäft konnte Scandlines auf der Route Rostock-Gedser 2024 ein Plus von 5 Prozent beim Lkw-Verkehr verbuchen. „Es gibt erste Anzeichen für eine Erholung – eine positive Entwicklung“, so Leschly.

Chancen in unsicheren Zeiten

Sorge bereiten ihm derzeit vor allem politische Unsicherheiten, wie die jüngsten Entscheidungen des US-Präsidenten Donald Trump. „Diese sorgen für große Nervosität am Markt und bremsen Investitionen“, erklärt Leschly. „Doch wenn die europäischen Länder jetzt verstärkt untereinander handeln, ist das auch eine Chance für uns.“

Während das Frachtgeschäft ganzjährig eine wichtige Säule bleibt, verzeichnet der Personenverkehr sogar Rekordzahlen: „2024 war unser bestes Jahr überhaupt. Wir wachsen weiter – nicht zuletzt, weil die Fährverbindung nach Skandinavien vom Klimawandel profitiert. Wer braucht schon 45 Grad wie derzeit in Südspanien?“

Besonders auffällig: der Boom bei Wohnmobilreisen. „Gerade Deutsche und Niederländer zieht es im Sommer nach Schweden und Norwegen“, so Leschly. Urlauber seien heute aktiver als früher – mit Fahrrädern, Wanderrucksäcken oder Surfbrettern im Gepäck.

Investitionen in eine grüne Zukunft

Um den Positivtrend zu begleiten, investiert Scandlines kräftig in Schiffe und Häfen. Auf der Strecke Puttgarden-Rødby soll bald die erste vollelektrische Fähre fahren und der Check-in wurde durch Kennzeichenerfassung auf acht Sekunden pro Pkw verkürzt – ein System, das man gern auch zwischen Rostock und Gedser einsetzen würde. „Hier sind wir in Gesprächen mit den Hafenbetreibern. Für Lkw und Busse starten wir im Herbst die Testphase in Puttgarden und Rødby.“

Als die Berlin nach einigen Stunden zurück in den Rostocker Überseehafen gleitet, ist klar: Diese Ausfahrt war nicht nur ein Genuss für Augen und Seele, sondern bot auch einen interessanten Ausblick auf die Zukunft der Ostsee-Fährschifffahrt – leise, effizient und nachhaltig.


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