Mit Heidi und Hannes per Kutsche durch Rostock, Warnemünde und die Heide


25. September 2024

Sobald Axel Peters bei seinem schmucken Fuhrwerk am Universitätsplatz und an anderen Treffpunkten in Rostock und Warnemünde steht wird der als Kutscher gekleidete Mann mit seinem Gefährt und seinen Pferden sofort zum Blickfang. Viele Kinder wollen sofort zu ihm. Die Kaltblüter Heidi und Hannes ziehen Wagen und Gäste durch die Hansestadt und das Ostseebad Warnemünde. Pferde und Kutsche sind picobello gepflegt. Heidi und Hannes warten, bis ihr Besitzer von seinem Bock das Kommando „Vorwärts Heidi und Hannes“ gibt. Dann traben die Pferde los. Die beiden und ihr Besitzer sind super aufeinander eingespielt, Heidi und Hannes brauchen keine Scheuklappen. „Das sind Rheinisch-Deutsche Kaltblüter“, erklärt Axel Peters. „Pferde dieser Rasse sind wesens- und nervenstark, meine gehorchen mir aufs Wort“, sagt der 61-Jährige stolz. Er versteht viel von Pferden, ist ein richtiger Experte für seine eigenen sogar eine Art Pferdeflüsterer. „Ich arbeite seit meinem zwölften Lebensjahr mit Pferden“, verrät er. Alle Ausbildungen, Prüfungen und Lizenzen, die man zum Fahren einer Kutsche durch die Stadt und zum Betreiben eines solchen Unternehmens braucht, habe er erfolgreich absolviert.

Seine Touren mit dem Kremser durch Rostock, Warnemünde, die Heide oder zu anderen Zielen sind ein ganz besonderes Angebot für Einheimische und Touristen. Momentan bietet er das zweimal wöchentlich an, aber er ist auch sonst für alle möglichen Anlässe zu buchen. Das jeweilige Gebiet der Stadt lässt sich auf diese Weise ganz anders erkunden. Der Kutscher hat seine beiden Pferde dabei immer im Blick und erzählt den Gästen von den Sehenswürdigkeiten der Stadt, an denen er vorbeikommt. Ob es die Fürstenabbilder am Ständehaus, das Steintor, die Marienkirche oder die alten Straßen mit dem Katzenkopfpflaster sind.

Damit der Pferdekot nicht auf die Straßen der Hansestadt fällt, ist auf dem Wagen hinter jedem Pferd ein lederner Sack als eine Art mobile Pferdetoilette befestigt. Peters sieht, wann das große Geschäft fällig ist und hält dann kurz an. „Pferdekot auf die Straße fallen zu lassen, kostet Strafe“, sagt der Pferdeexperte.

Axel Peters weiß viel über die Stadt und die Touren im Kremserwagen sind ein Erlebnis und eine ganz besondere Führung. Wie ruhig und sicher er seine Pferde durch die Autos in den schmalen Straßen der Altstadt bugsiert ohne auch nur eines davon zu berühren zollt den Gästen Respekt ab. Peters witzelt gern: „Schneiden Sie auch Ponys“, hat er einmal scherzhaft einen Friseur in der Wollenweberstraße gefragt, um nach dem „Ja“ des Figaros, mit seinen Kaltblütern ins Geschäft zu gehen. Natürlich nur als Flachserei. In der Lohgerberstraße hält er vor zwei gleich wirkenden Gebäuden an. Hier sind zwei Häuser nach der berühmten Vicke-Schorler-Rolle nachgebaut, die sich um eine Eiche ranken.   

Heidi ist übrigens die Chefin in Peters Pferdeteam. „Auf der Straße fällt Hannes dagegen ein bisschen durch Faulheit auf und wird dann gemahnt“, sagt der Unternehmer. Zu seiner Kaltblüter-Pferdefamilie gehören noch Ellek, Eila, Andy und Anton. Die wesensstarken Pferde bleiben sogar ruhig, wenn Rettungsfahrzeuge mit Blaulicht und Signal an ihnen vorbeifahren.

Die Palette von Peters Angeboten ist vielseitig. Sie reicht von Stadtführungen bis zu Hochzeitskutschfahrten. „Hinzugekommen sind Bierkutschertouren, da gibt es eine Kooperation mit der Rostocker Brauerei. Es wird ebenfalls durch die Stadt gefahren und dabei werden heimische Biersorten verkostet“, offenbart Peters. Er ist stolz auf seine tüchtigen Pferde, die er durch Arbeit fit und gesund hält. Und immer zum Wohl der Tiere. „Wir haben auch Holzrücke-Aufträge in der Heide, da haben sich schon Menschen Gutscheine gebucht, um diese naturschonende Arbeit in der Rostocker Heide hautnah beobachten zu können.“ Das sei ein aussterbendes Gewerbe, was Peters sehr bedauert, denn seine Pferde können es richtig gut.

Eine weitere Offerte sind Angebote mit Ponys. „Ponyreiten, Ponystreicheln, Besuch mit Ponys im Pflegeheim“, sagt er. Außerdem können die Kinder einen Ponypass absolvieren, wenn sie die Pferde striegeln und führen. Die Ponys sind neu und heißen Goldi, Erna und Kamilla. Peters Partnerin Susanne unterstützt ihn bei seinen Angeboten. „Wir sind beide Touristiker, das passt gut‘, offenbart er. In der Weihnachtszeit setzt er sich im Weihnachtsmann-Outfit auf den Bock. Zu Ostern sitzt ein Hase mit auf dem Kutschbock.

Seine jüngste Anschaffung sind barrierefreie Planwagen, auf denen acht Rollstuhlfahrer oder sogar vier Pflegebetten oder 24 Personen mitfahren können. „Der Bedarf ist groß“, weiß er. Und in Zeiten von Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für Menschen mit Handicap ist das für ihn genau der richtige Schritt. Ein Leben ohne Pferde ist für Axel Peters nicht denkbar. Und deshalb ist er offen für jede Idee und Anfrage. Und es liegt ihm daran, dass dieses Handwerk fortgeführt wird. Die Chance ist gut, Partnerin Susanne ist dabei, die erforderlichen Prüfungen und Lizenzen zu erwerben.

Kontakt: Mecklenburger Kutsch- und Kremserfahrten, Inhaber Axel Peters, Mobil: 0151/ 58 80 13 29, E-Mail: kontakt@rostock-kremser.de.

Maria Pistor


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