Mehr als 300 Besucher folgten Einladung ins Heimatmuseum


01. November 2022

Mehr als 300 kleine und große Besucher folgten am Sonnabend der Einladung zur Warnemünder Museumsnacht. Als sich die Tür zum alten Fischerhaus aus dem Jahre 1767 in der Alexandrinenstraße 31 punkt 17 Uhr öffnete, wurden die ersten Schaulustigen von Uwe Heimhardt, Vorsitzender des Museumsvereins Warnemünde, herzlich willkommen geheißen. Ein Saxophonspieler, der natürlich auch Shantys in seinem Repertoire hatte, spielte im Haus und im Hof an diesem spätsommerlichen anmutenden Abend stimmungsvolle Melodien.

Derweil in der Wohnstube zwei Spinnräder surrten und Gäste spontan ein Lied anstimmten, freute sich in der Dauerausstellung Handweberin Ines Heinrich auf Interessenten. Diese konnten nicht nur eine Auswahl ihrer wunderschönen filigranen Arbeiten bewundern und erwerben, sondern sich anhand eines Mini-Webstuhls auch einen Einblick in die Techniken des Handwebens verschaffen. Und wer sich für die Geschichte der Warnemünder Handweberei interessierte, der durfte sich auch alte Fotos anschauen. Diese zeigen u. a. Katja Witt, die 1939 die Handweberei in Warnemünde gründete und bei der sich Ines Heinrich ausbilden ließ, bevor sie 1990 die Webwerkstatt übernahm. „Das habe ich keinen Tag bereut. Es war die richtige Entscheidung“, gesteht die Warnemünderin, deren textile Collagen und transparente Leinengewebe viele Fenster im Ostseebad und Umgebung, ja auch in Übersee schmücken.

Nach dem Rundgang durch Wohnstube, Küche und Schlafraum des alten Fischerhauses, wo ältere Besucher manch Altbekanntes aus der Kindheit entdeckten und Jüngere staunend ihnen unbekannte Dinge, darunter ein Plätteisen oder einen riesigen Nachttopf, in Augenschein nahmen, ging es weiter in den sogenannten Altenteiler des Hauses. Hier kann derzeit die Sonderausstellung „125 Jahre Leuchtturm Warnemünde“ besichtigt werden. In der großen Dauerausstellung hatten sich Mitglieder der Warnemünder Trachtengruppe eingefunden. Sie präsentierten eine Auswahl alter Hüte für Damen und Herren sowie Teile der ehemaligen Warnemünder Sonntagstracht. Wer Lust hatte, konnte sich gut behütet und bekleidet auch fotografieren lassen.  Die Vereinsvorsitzende Karin Scarbarth und ihre Mitstreiter erklärten gern die Besonderheiten. Mittendrin im Geschehen auch Horst Ittrich, der auf Kuttern der Warnemünder Fischereiproduktionsgenossenschaft als Decksmann gefahren ist. Der gebürtige Warnemünder bereichert die Museumsnacht seit vielen Jahren, in dem er Liebesknoten anfertigt und mit diesen die Besucher überrascht. Gern zeigt er den beeindruckten Landratten, wie ein echter Seemannsknoten angefertigt wird. Der kleine Stand mit maritimen Büchern, CDs, Nachschlagwerken und dem Lions-Adventskalender 2022 war oft dicht umringt. Gabi Köbbert, Mitglied des Museumsvereins, kam mit zahlreichen Besuchern ins Gespräch und verkaufte viele Kalender, deren Erlös für einen guten Zweck gedacht ist.

Im Museumshof schenkten Mitglieder und Freunde des Museumsvereins Glühwein und Apfelsaft aus und boten deftige Schmalzstullen an. In geselliger Runde bei bestem Wetter wollte so manch ein Besucher gar nicht so schnell nach Hause. Als das Heimatmuseum um 21 Uhr seine Tür schloss, verließen die letzten Gäste von all den vielen Eindrücken und Gesprächen froh gestimmt das unter Denkmalschutz stehende Haus, in dem das Leben auch nach 255 Jahren noch immer pulsiert.

Sabine Schubert


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