Marine Hitzewellen in der Ostsee: Alarmierende Erkenntnisse einer neuen Studie


15. Oktober 2024

Eine aktuelle Studie des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) zeigt, dass im Jahr 2022 fast zwei Drittel der Ostsee von Hitzewellen betroffen waren. Die Untersuchung, die auf Messungen im Meer, Satellitendaten und Modellen basiert, dokumentiert eine deutliche Zunahme mariner Extremereignisse seit 1993.

Im Sommer und Herbst 2022 erreichte die Ostsee regional die drittwärmsten bis wärmsten Oberflächentemperaturen seit 1997. Mehrere Hitzewellen, definiert durch Temperaturen, die über fünf Tage höher als 90 Prozent der durchschnittlichen Werte der letzten 30 Jahre lagen, wurden gemessen. Besonders stark betroffen war die westliche Ostsee, wo sieben Hitzewellen insgesamt fast 100 Tage andauerten. Die höchsten Temperaturabweichungen von bis zu 10 Grad über dem Durchschnitt traten im Norden der Ostsee auf.

Die Studie verdeutlicht, dass Hitzewellen nicht nur an der Oberfläche, sondern auch in der Tiefe vorkommen. An der Station „Northern Baltic“ in über 100 Metern Tiefe zeigte sich, dass Hitzewellen in unterschiedlichen Wasserschichten zu verschiedenen Zeiten auftreten.

Langzeitmessungen der BSH-Stationen „Leuchtturm Kiel“ und „Northern Baltic“ belegen, dass marine Hitzewellen seit den 1990er Jahren deutlich zunehmen – ein klares Zeichen für die Auswirkungen des Klimawandels. Claudia Hinrichs, BSH-Wissenschaftlerin und Co-Autorin der Studie, erklärt: „Je wärmer die Meere sind, desto häufiger treten marine Hitzewellen auf und desto länger dauern sie an. Dies ist eine direkte Folge des Klimawandels. Wir erwarten daher in Zukunft vermehrt Hitzewellen im Meer.“

Neben der Gefährdung der Meeresumwelt, etwa durch Algenblüten, die gesundheitliche Risiken bergen, hat der Temperaturanstieg weitreichende Folgen für das globale Klima. Die internationale Zusammenarbeit, wie mit der Technischen Universität Tallinn und dem marinen Copernicus-Dienst, ist entscheidend, um diese Phänomene zu überwachen und Lösungen zu finden.


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|