Manfred Kastner bei Joost van Mar


06. Juni 2019

„Am Kai“ heißt die neue Ausstellung mit Gemälden und Lithografien des Künstlers Manfred Kastner, die ab morgen bis zum 30. Juni in der Warnemünder Galerie Joost von Mar zu sehen ist. „Es sind surreale Bilder voller Geheimnisse und Andeutungen, die die künstlerische Alleinstellung Kastners in der Bildenden Kunst der DDR zeigen“, lädt Galerist Alexander Gehrke ein.

Der Künstler galt als Einzelgänger und Suchender. Als Maler ein Autodidakt, fühlte er sich der metaphysischen Malerei der Klassischen Moderne nah. Unverkennbar seine Auseinandersetzung mit de Chirico, Max Ernst und Delvaux. Aber Manfred Kastner kopierte nicht, sondern entwickelte den Stil weiter und schuf so unverwechselbare Bilder der surrealen Schönheit von Landschaften Rügens und der still verfallenden Stadtlandschaften Stralsunds. Unübersehbar der Blick auf den Zustand einer Gesellschaft in Agonie, in Vereinzelung und Rückzug, was ihm von der DDR-Obrigkeit viel Kritik einbrachte.

Der 1943 im heutigen Tschechien geborene Künstler lebte auf Rügen und in Stralsund. Er arbeitete u.a. am dortigen Meeresmuseum und als Bühnenbildner und Ausstattungsleiter am Stralsunder Theater. Nachdem er seinen malerischen Stil über viele Jahre fast im Verborgenen entwickelt hatte, fand er dank Fürsprache vieler Künstlerkollegen in den späten 70er Jahren endlich eingeweihte Aufmerksamkeit und konnte danach öffentlich ausstellen.

Die Rostocker Kunsthalle widmete Manfred Kastner 1988 eine Einzelausstellung. Im gleichen Jahr verstarb der Künstler im Alter von nur 45 Jahren tragisch bei einem Autounfall. So blieb sein Werk ein Fragment und die Fangemeinde ist dementsprechend groß: „Wer einen Kastner besitzt, gibt ihn nicht wieder her“, weiß Alexander Gehrke. Alle zehn in Warnemünde ausgestellten Gemälde sind deshalb unverkäufliche Leihgaben. Einzig ein paar Zeichnungen und Lithografien – auch sie sind echte Kostbarkeiten – können käuflich erworben werden.

Zur öffentlichen Vernissage lädt die Galerie Joost van Mar am Freitag, 7. Juni um 19.00 Uhr, ein. Zur Einführung in das Werk von Manfred Kastner spricht der Rostocker Kunsthistoriker Klaus Tiedemann. Die Ausstellung ist dann bis zum 30. Juni jeweils von Donnerstag bis Sonntag, 14.00 bis 18.00 Uhr in der Warnemünder Alexandrinenstraße 52 geöffnet.

Erst kürzlich machte Gehrke, mit einem Ausstellungs-Triple in der Petrikirche, in der Kunsthalle und in den eigenen Galerieräumen rund um den Leipziger Künstler Rayk Goetze von sich reden. Der Warnemünder kann sich für die Zukunft durchaus vorstellen, mit seine Arbeiten ein Mal pro Jahr auch wieder an andere Orte zu gehen.


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