Liberalisierung am Strand

Aufatmen bei Strandoase & Co., denn die Rostocker Bürgerschaft hat auf ihrer letzten Sitzung mit großer Mehrheit den Strand-B-Plan gestoppt. Seit sieben Jahr wurde das Projekt mehr oder weniger intensiv vorangetrieben. „Am Schluss ging es nur noch um die Vorgabe von Nutzungsflächen und das allein stellt keine Verbesserung der Situation am Strand dar“, stellte der Ortsbeiratsvorsitzende Alexander Prechtel fest. Für die Erlebnisanbieter am Strand bedeutet das in erster Linie einen deutlich pflegeleichteren Betrieb ihrer Unternehmen. Und erste Erfolge hinsichtlich der Vereinfachung gab es auch schon vor dem Bürgerschaftsbeschluss, denn der Saisonbegriff am Strand ist mittlerweile völlig neu definiert, weil erweitert. Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg, StALU MM,  kann sich nach Prechtels Aussage mittlerweile sogar vorstellen, den Strand ganzjährig freizugeben. Der Gewerbebetrieb wäre dann allein unternehmerisches Risiko.

Auch Tourismusdirektor Matthias Fromm freut sich über diese auch aus touristischer Sicht richtige Entscheidung: „In den vergangenen Jahren konnten wir nicht flexibel genug reagieren. Jetzt werden die Verträge mit den Strand-Unternehmern angepasst und rückwirkend zum 1. April neu abgeschlossen“, informierte Fromm im Ortsbeirat. Auch aus seiner Sicht ist eine ganzjährige Nutzung des Strandes denkbar und wünschenswert. „Natürlich muss die zuständige Umweltschutz-Behörde dafür zunächst die Weichen stellen“, so der Tourismus-Chef.

Fromm kündigte außerdem an, dass die Nutzungsverträge für den Strand fortan längerfristig geschlossen werden können: „2014 betrachten wir noch als Zwischenlösung und ab 2015 gibt es für die Anbieter dann mehr Planungssicherheit.“ Darüber freuen sich auch ganz besonders Franziska und Matthias Treichel, die Betreiber der gleichnamigen Strandoase. Und der in den vergangenen Jahren durch die Verwaltung oft geforderte Umzug an einen anderen weniger rollstuhlgeeigneten Aufgang ist damit endlich vom Tisch.