Letzte Saison für den „Warnemünde-Express“

Er ist eine der wichtigsten und beliebtesten Verbindungen zwischen Berlin und der Ostsee: Der „Warnemünde-Express“ verkehrt an den Wochenenden zwischen Berlin und Warnemünde. Der extralange Zug fährt die sonnenhungrigen Hauptstädter sozusagen direkt in ihre „Lieblingsbadewanne“. Die Bahn wirbt auf Ihrer Webseite „morgens hin – sieben Stunden Sonne, Strand und Meer – und abends zurück!“ Auch die Mitnahme von Fahrrädern und sperrigem Surfgepäck ist möglich. Und das Ganze ist dazu auch noch preisgünstig, denn auf der Strecke gelten sowohl das „Schöne-Wochenende Ticket“, als auch das „Ostsee-Ticket“. Das Angebot wird viel und oft genutzt. Zu oft, wie es scheint, denn jetzt droht das Aus für diese beliebte und sehr stark frequentierte Nord-Süd-Verbindung.

Das Ministerium für Infrastruktur in Schwerin bestätigte mittlerweile die Einstellung des Warnemünde-Express ab dem Fahrplan 2015. Als Regionalverkehr eingestuft, muss er von den Bundesländern bezahlt werden. Nach Beurteilung des Ministeriums dient der Bade-Zug aber vor allem der überregionalen Verbindung von Berlin zur Küste. Mit Regionalverkehr, der Reiseweiten von bis zu 50 Kilometern umfasst, habe das somit nicht viel zu tun.

Um den Wegfall des Warnemünde-Express zu kompensieren sollen die zweistündlich fahrenden Regionalexpresszüge zwischen Berlin und Rostock um einen zusätzlichen Wagen verlängert werden. Das gleicht einem Tropfen auf den heißen Stein, denn bei schönem Wetter dürften die ohnehin sehr gut ausgelasteten Züge hoffnungslos überfüllt sein. Nutznießer dieser Sparmaßnahme dürften in erster Linie die sehr stark expandierenden Fernbusslinien sein – erfahrungsgemäß werden die ihre Angebote unkompliziert und effizient aufstocken.

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