Die Kleingärtner der Warnemünder Anlage Am Moor im Wiesenweg schauen immer wieder neugierig in Richtung Vereinslokal. Dort hat es einen Betreiberwechsel gegeben, und zwei Fragen stehen besonders im Raum: Wer ist der neue Pächter der Lokalität des Kleingartenvereins, und welche kulinarische Ausrichtung wird es geben?
„Wir haben eine Ausschreibung durchgeführt, denn wir wollen hier einen Mittagstisch und regionale Küche anbieten“, sagt Ondra Kitzerow, Schatzmeister des Gartenvereins. Unter mehreren Bewerbungen fiel die Wahl auf Anne-Kathrin Andolfi und ihren Partner Marcus Graetz. Die beiden erfahrenen Gastronomen betreiben bereits zwei Kantinen unter dem Namen Landkombüse: eine bei der Marine in Hohe Düne und die zweite, das Schlemmereck im Börgerhus in Bentwisch, wo sich früher die Gaststätte Zur Eiche befand.
Der Eröffnungstermin der Landkombüse Am Moor im Wiesenweg verzögert sich etwas. Am 8. April von 11.30 bis 14.00 Uhr wird dort der erste Mittagstisch angeboten. „Bei uns gibt es immer eine Tagessuppe für 4,50 Euro, ein vegetarisches Gericht und ein Fleischgericht für etwa 7,20 Euro“, erklärt Anne-Kathrin Andolfi. Montags und dienstags wird ausschließlich der Mittagstisch serviert, ab dem 9. April ist mittwochs bis sonntags durchgängig bis etwa 21 Uhr oder länger geöffnet. Den Mittagstisch bieten die beiden von montags bis freitags an.
„Wichtig ist uns die Verwendung von regionalen und frischen Zutaten. Auf unserer Karte stehen rund 20 Gerichte“, führt Anne-Kathrin Andolfi weiter aus. Zusätzlich sorgt ein wechselndes Tagesgericht für Abwechslung. Ein Vorteil ihrer drei Standorte ist, dass sie über ausreichend Personal verfügen. „Wir haben für den Mittagstisch in Warnemünde eine neue Kollegin eingestellt. Das ist die sogenannte Mutti-Schicht, die bei Arbeitnehmern sehr beliebt ist.“
Zu Ostern plant das Betreiberpaar einen Osterbrunch, für den Anmeldungen unter Telefon 0176/ 23 92 49 48 empfohlen werden.
Warum bewarben sich die beiden Gastronomen auf das Pachtangebot? „Wir wollten mal wieder ein eigenes À-la-carte-Restaurant betreiben“, sagt Marcus Graetz. Seine Partnerin führte 20 Jahre lang ein italienisches Restaurant auf der Holzhalbinsel. Zudem sammelten beide Erfahrungen im Jagdschloss Gelbensande. „In der Landkombüse Am Moor wollen wir auch nachmittags italienische Eisspezialitäten und hausgemachte Torten anbieten.“
Im Gastraum gibt es 30 Sitzplätze, auf der Terrasse noch einmal etwa genauso viele. Anfangs wird Andolfis Sohn Stefano das Team als Koch unterstützen. „Er ist im dritten Lehrjahr und hat uns versprochen, uns noch ein Jahr in Warnemünde zu helfen“, sagt sie. Danach wird er eigene Erfahrungen in der Branche sammeln.
Auf die Frage nach ihren Lieblingsgerichten verrät die Wirtin: „Ich bin eine Fleischliebhaberin und genieße ein ehrliches, handgeklopftes Schnitzel mit hausgemachten Bratkartoffeln.“ Marcus Graetz hingegen schwärmt von Thunfisch-Pizza.
Die gastronomische Bewirtschaftung des Veranstaltungssaals gehört ebenfalls zum Pachtvertrag. „Die Vermietung läuft zwar über unseren Förderverein, aber das Catering solcher Veranstaltungen wird immer über die Pächter abgewickelt, die davon leben. Es wird nicht gestattet sein, eigenes Essen mitzubringen“, betont Ondra Kitzerow. Ausnahmen liegen in der Verantwortung der Landkombüse-Betreiber. „Wir machen immer Pauschalpreise, damit unsere Kunden Planungssicherheit haben“, sagt Anne-Kathrin Andolfi. Die ersten Feste sind bereits gebucht, und Mitglieder der Kleingartenanlage erhalten Rabatt.
Der Kleingartenverein hat feste Termine: Am 26. Juli findet das Sommerfest statt, bei dem jedes Kleingartenmitglied eine Sechs-Euro-Wertmarke für Essen und ein Getränk erhält. „Gäste von außerhalb müssen die sechs Euro selbst zahlen“, erklärt der Schatzmeister.
Ein weiteres Highlight steht bevor: „Am 17. Mai startet in unserer Anlage die Veranstaltung ‚100 Jahre Kleingärtnerei in Rostock‘“, sagt Kitzerow. Dabei wird es eine öffentliche Veranstaltung mit Stadtvertretern und möglicherweise einem Besuch der Oberbürgermeisterin geben. Zudem werden Kremserfahrten mit Axel Peters angeboten. Auch das Apfelfest am 27. September wird von den Gastronomen betreut.
Warum fiel die Wahl auf Anne-Kathrin Andolfi und Marcus Graetz? „Ihr Konzept war überzeugend. Ich habe in Bentwisch das Essen probiert, und auch die persönliche Begegnung war sehr positiv“, sagt Ondra Kitzerow.
Die neuen Pächter sind zufrieden: „Die Zusammenarbeit mit dem Kleingartenverein läuft hervorragend, wir haben hier sehr gute Bedingungen“, loben sie. Und bleibt trotz der vielen Arbeit noch Zeit für private Unternehmungen? „Wir fahren immer im Februar und im November in den Urlaub“, erzählt Marcus Graetz.
Erstmalig werden die beiden auch in die Open Stage Jam Session Am Moor eingebunden, die am 26. April um 18 Uhr zum zweiten Mal im Vereinssaal stattfindet. „Der Eintritt ist frei, die Gastronomen übernehmen die Versorgung, und Musiker, die spontan mitspielen möchten, sind herzlich willkommen.“
Maria Pistor
Kommentieren Sie den Artikel
Viel Glück bei dem Vorhaben !
Ich frage mich aber ; woher sollen die Arbeitnehmer kommen mit max. 1 Stunde Mittagspause ?
FPAVTA