Schon seit längerer Zeit weht an der Dessau eine kleine schwarze Flagge – jetzt ist das Schicksal des Kutters endgültig besiegelt. Am Dienstag begleitete ein Schwesterschiff, die Hanno Günther, den roten Holzkutter von der Bahnhofsbrücke an einen anderen Liegeplatz, wo bereits ein Schlepper der Rostocker Baltictaucher wartete. Dieser nahm die Dessau an den Haken und überführte sie ins Werftbecken, wo sie schließlich durch eine Spezialfirma abgewrackt wird. Schon in den letzten Wochen wurde das 68 Tonnen schwere Holzschiff Schritt für Schritt abgebaut.
Es war ein trauriges Bild, das sich da den Zuschauern am Alten Strom bot. Die zwischen 1946 und 1952 gebauten Holzkutter stehen nicht zuletzt für den besonderen Charme und das Postkartenidyll am Alten Strom. Hafenkapitän Gisbert Ruhnke stellt aber schon in Aussicht, dass der nun freie Liegeplatz wieder mit einem Fischkutter belegt wird – Verhandlungen dazu laufen bereits.
Die Dessau stand schon lange zum Verkauf. Selbst für den symbolischen Preis von nur einem Euro hat sich kein Käufer gefunden. Die Unterhaltungskosten sind immens, das weiß auch Eigner Frank Wartenberg. Seine Kutter Hanno Günther, Bad Doberan und Chemnitz sind aber nach wie vor mit vielen Petrijüngern auf der Ostsee unterwegs.
Fotos: Erika Schulz
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