„Klasse Seenotretter“ – Nordlichter engagieren sich


18. Mai 2017

Initiiert durch Geschichtslehrer Lutz Müller wollen sich Schüler der Rostocker Nordlicht-Schule Lichtenhagen in den kommenden zwölf Monaten für die Seenotretter engagieren und im Unterricht auf vielfältige Weise mit der Arbeit der Besatzungen beschäftigen. Damit ist die „Klasse Seenotretter!“ erstmals jahresübergreifend in Mecklenburg-Vorpommern zu Hause. In der Rostocker Nordlicht-Schule Lichtenhagen fand dazu heute ein erster offizieller Termin statt.

Symbol für das Schulprojekt „Klasse Seenotretter!“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, DGzRS, ist ein ausgemusterter Rettungsring des Seenotrettungskreuzers Nis Randers. Die „Staffelübergabe“ erfolgte schon am 28. April in Unna – 1.000 Euro sammelten die Neuntklässler dort im abgelaufenen Projektjahr für die Seenotretter. Die Rostocker wollen das Ergebnis natürlich noch toppen und haben dafür auch schon Ideen gesammelt.

Doch das ist nicht alles: „Die Schüler sollen sich mit dem Thema auseinandersetzen und es möglichst auch weitertragen“, sagt Jörg Westphal, Leiter des Seenotretter-Infozentrums im Warnemünder Stephan-Jantzen-Haus. Das Leben und Wirken Stephan Jantzens, der über 80 Menschen das Leben rettete, ist dabei nur ein Thema, mit dem sich die hochmotivierten Kinder im Rahmen ihres Projektjahres befassen werden. Eine kleine Ausstellung zur Arbeit der Seenotretter haben sie schon zusammengetragen – sie ist im Atrium der Nordlicht-Schule zu sehen.

Das Projekt „Klasse Seenotretter!“ wurde durch die DGzRS 2003 ins Leben gerufen. Es ist eine Kooperation zwischen einer Schulklasse und dem Seenotrettungswerk. Die Schüler werben jeweils ein Jahr lang auf verschiedenen selbstgestalteten Veranstaltungen für die Arbeit der DGzRS und beschäftigen sich im Unterricht auf vielfältige Weise mit den Seenotrettern.

Der Fachbereich Erziehungswissenschaften der Universität Koblenz-Landau hat das Projekt 2012/2013 wissenschaftlich begleitet. Untersucht wurden soziale Kompetenzen heterogener Lerngruppen. Eindeutiges Fazit: Das Projekt habe einen positiven Einfluss sowohl auf die einzelnen Kinder als auch auf die Klassengemeinschaft. Selbstwertgefühl, Verantwortungsbewusstsein und Durchhaltevermögen seien ebenso gestärkt worden wie Teambewusstsein und Gemeinschaftsgeist. Das bestärkt die Seenotretter, das Projekt auch in den kommenden Jahren fortzuführen.

Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben hält sie rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote auf 54 Stationen zwischen Borkum im Westen und Usedom im Osten einsatzbereit – rund um die Uhr, bei jedem Wetter. 180 fest angestellte und rund 800 freiwillige Seenotretter fahren Jahr für Jahr mehr als 2.000 Einsätze. Die gesamte unabhängige und eigenverantwortliche Arbeit der Seenotretter wird ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert, ohne Steuergelder. Seit Gründung der DGzRS 1865 haben ihre Besatzungen mehr als 84.000 Menschen aus Seenot gerettet oder drohenden Gefahren befreit. Schirmherr des Rettungswerkes ist der Bundespräsident.


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