Keine kurzfristige Parklösung in Sicht


09. Juli 2014

Während mit einer „Unterkellerung“ der Warnemünder Dünenlandschaft an der „ganz großen Lösung“ für das Parkproblem gefeilt wird, ist eine kurzfristige Änderung der äußerst prekären Situation noch in dieser Saison nicht in Sicht. Der Ortsbeiratsvorsitzende Alexander Prechtel hatte schon vor mehreren Wochen eine Liste mit Vorschlägen an die Rostocker Stadtverwaltung gereicht und hoffte auf Pragmatismus. Eine der eingereichten Ideen ist die temporäre Nutzung des Sportplatzes in der Friedrich-Barnewitz-Straße. Perspektivisch soll das Technologiezentrum Warnemünde auf dem Gelände erweitert werden, doch noch ist es nicht soweit und eine zeitweilige Umnutzung als Parkplatz ist denkbar.

Anja Epper vom Stadtplanungsamt stand bei der gestrigen Ortsbeiratssitzung Rede und Antwort. Der geforderten „ganz schnellen“ und unkomplizierten Lösung erteilte sie eine Absage. Das Stadtplanungsamt stimmt der temporären Umnutzung zwar zu, doch jetzt sind zunächst die Fachämter gefragt und ein Bauantrag muss auch noch gestellt werden. Das dauert alles seine Zeit. „Im August werden dort aller Voraussicht nach noch keine Autos stehen können“, dämpft sie die Erwartungen. Ein Betreiber für den Parkplatz muss noch gefunden werden. Bis zu 240 Stellplätze, befristet für ein bis zwei Jahre, könnten auf dem Sportplatz entstehen. Einfach und funktional sollen sie sein.

„Damit haben wir nichts gekonnt, denn auch ein möglicher Pächter wird sich überlegen, ob er das unternehmerische Risiko für nur ein Jahr trägt. Ich hätte mir eine pragmatische Lösung gewünscht“, macht Prechtel seinem Unmut Luft. Die Sommersaison 2014 geht erst jetzt mit Ferienbeginn in ihre heiße Phase und das Warnemünder Parkchaos nimmt seinen Lauf…


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Horst Prietz - 13.07.2014 um 11:20 Uhr
Parkplatzprobleme - nicht nur in Warnemünde
Das Problem entsteht zumeist an zwei Punkten: 1. an der Sichtweise und 2. an der Staffelung des Problems.
Vorab muss natürlich eine ernste Frage gestellt werden: Partizipiert, also lebt, Warnemünde, vom Sport, von der Mode, von der Tierzucht, von der Seefahrt oder doch zu allererst von den Touristen? Wenn diese Frage ehrlich beantwortet wird, liegt natürlich ein Schluss sehr nahe: Was tut man, um die Touristen nicht zu verschrecken, und da sind wir bei Punkt zwei: gemeint sind da zu allererst die Tagestouristen, die in der wenigen zur Verfügung stehenden Zeit viel erleben möchten, also viel sehen, viel shoppen und essen, zuerst Fisch. Die dauerhaften Urlauber können sich aus Zeitgründen nach dem Ausladen der Koffer vor dem Hotel das Abstellen des Autos in der Tiefgarage Kurpark durchaus leisten – also sind es die Tagestouristen, die die Probleme verursachen und wenn die Voraussetzungen da nicht in Richtung „Willkommen“ verbessert werden, werden sie ausbleiben – ist das dann für die Einnahmen gut oder nicht – eher nicht, denn dadurch ausgelöst entstehen erste Vorurteile.
Viele Stadtplaner und Einwohner wollen die Autos vertreiben (aber nur nicht die eigenen, sondern die von denen sie ganz gut leben) - das ist ein Denkfehler und der wird in (fast) ganz Deutschland wiederholt.
Wenn man aber die Autos der Einwohner in nahen Parkhäusern unterbringt, wo sie sich tagsüber ausruhen können, und macht so den Platz auf den Straßen frei für die Tagestouristen, dann können diese in der wenigen Zeit (sie kommen ja selbst aus Berlin oder Potsdam – morgens hin, abends wieder zurück) viel erleben und wonach die Stadtkasse fragt: viele Euros in Geschäften, auf den Rundfahrtschiffen oder in den Gaststätten ausgeben. Gemeint sind solche zentrumsnahen (unterirdischen) Parkhäuser für Einwohner, wie man gerade wieder eines beim Umbau des Kirchplatzes vergessen hat!
Nun steht immer wieder die Frage nach dem P&R-Parksystem, nun das hat sich noch nirgends richtig bewährt.
Vor der Stadt funktioniert es NUR, wenn ein zuverlässiger Shuttlebetrieb da ist und der große Rest auf den Straßen durch ein gutes Leitsystem mit Leuchttafeln gelenkt wird, welche den Standort und die dort noch vorhanden Plätze aktuell anzeigen (gibt es schon in vielen Städten). Ist die Innenstadt selbst mit noch anzulegenden Parkhäusern für die Einwohner voll, dann muss der Shuttlebetrieb das Rückgrad bilden, aber erst dann.
Also wie man sieht, hilft nicht eine Maßnahme allein. Was allein wirkt und helfen kann, ist die Sichtweise, nämlich wie stehe ich zu meinen Gästen, blocke ich sie ab, oder sind sie mir willkommen (und meinem Portemonnaie)?!
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