Interimslösung für Fahrradfadfahrer in Sicht


19. Dezember 2014

Erst kürzlich hatte das Rostocker Verkehrsamt eine seit über zwanzig Jahren geltende Regelung für Fahrradfahrer, die aus Richtung Westen in den Ort hinein fahren, aufgehoben: die Mitbenutzungsmöglichkeit des parallel zur Straße verlaufenden Fußweges zwischen der Einmündung Groß Kleiner Weg und dem Sportplatz Parkstraße. Der Warnemünder Ortsbeirat wurde in diese Entscheidungsfindung nicht einbezogen, wie sich bei einem Vororttermin in der vergangenen Woche herausstellte. „Der Ortsbeirat hat sich bisher weder überhaupt zum Problem Radfahrer/Fußgänger auf der Parkstraße geäußert, noch gar den Wunsch vorgetragen, die bisherige seit Jahren funktionierende Regelung abzuändern. Ich betone ausdrücklich, dass der Ortsbeirat erst nachträglich – wie leider so oft – von einer durch die Verwaltung getroffenen Entscheidung informiert worden ist. Eine Beteiligung im Vorfeld hat es nicht gegeben“, erklärt der Vorsitzende Alexander Prechtel.

Dass das zuständige Amt überhaupt aufmerksam wurde, könnte in einer gemeinsamen Verkehrsbegehung mit dem Warnemünder Verkehrsausschuss begründet sein. Hier wurde geäußert, dass es während der Saison oft eng wird auf dem durch Fußgänger und Radfahrer gemeinsam genutzten Weg. Die Behörde reagierte schnell und schraubte als Sofortmaßnahmen die Beschilderung „Radfahrer frei“ auf der Wegstrecke in den Ort hinein kurzerhand ab. Die aktuelle Situation – Benutzungspflicht auf der Straße für Radfahrer vom Groß Kleiner Weg bis zum Sportplatz – ist lebensgefährlich. Die viel befahrene Trasse ist nur 5,60 Meter breit und wird von PKW, LKW und Bussen genutzt.

„Wir sind jetzt übereingekommen, dass die neue Regelung rückgängig gemacht und der alte Zustand wieder hergestellt wird, jedenfalls so lange, bis eine verträgliche Lösung gefunden ist, wenn der bisherige Zustand  nicht rechtskonform sein sollte. Aber es kann nicht sein, dass der bloße oberflächliche Blick auf Paragraphen dazu führt, dass Radfahrer einem erheblichen Unfallrisiko ausgesetzt werden, nur weil einem keine andere intelligente Lösung einfällt“, argumentiert Prechtel.

Auch Bausenator und Fahrradfahrer Holger Matthäus sieht sich in der Pflicht und nimmt sich der Sache an: „Ich habe das zuständige Amt beauftragt, umgehend Alternativen aufzuzeigen, wie eine neue bauliche Anlage zur sicheren und dauerhaft geeigneten Radverkehrsführung aussehen könnte. Auf Grund der sehr schwierigen und beengten Randbedingungen ist kurzfristig keine Lösung machbar. Von Planung bis zur Realisierung müssen wir von zwei Jahren ausgehen.“

Der mit den Einschränkungen versehene, etwa 500 Meter lange, Abschnitt zwischen der Einmündung Groß Kleiner Weg bis hin zum Beginn der markierten Fahrradspur in der Parkstraße ist Teil des vielbefahrenen und touristisch sehr attraktiven Europäischen Ostseeküsten-Radwanderweges.


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murkel - 05.01.2015 um 14:01 Uhr
Der Fußgängerweg könnte in diesem Bereich die verlängerte Strandpromenade hinter den Dünen sein.So kann der Fahrradweg neben der Straße erhalten bleiben.Die Abgänge/Zugänge zum Parkplatz/Jugendherberge und Sportplatz sind vorhanden.So brauchen nur Gebotsschilder aufgestellt werden,eventuell auch nur Saisonal,so wie auf der Bahnhofsbrücke zur Hanse Sail.
marlis weber - 23.12.2014 um 22:15 Uhr
marlis weber

ich finde die vorschläge von jörg martin sehr machbar und vernünftig.

ausserdem erlebe auch ich in hamburg täglich, dass radfahrer fast n u r
auf fusswegen unterwegs sind.
Jörg Martin R. - 19.12.2014 um 13:56 Uhr
1.Vorschlag, den breiten Weg durch Markierung in Fuß- und Radweg unterteilen. Funktioniert in vielen anderen Städten.

2. Mehr Kontrolle insbesondere in Bereichen, wo bereits vorhandene Markierungen sind, über richtige Benutzung.

Wie oft habe ich es schon erlebt, das Fahrradfahrer auf Fußwegen unterwegs sind.

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