Mit strahlenden Augen blickt Jürgen Order auf das Wahrzeichen, das ihn ein Leben lang begleitet hat: der Leuchtturm von Warnemünde. Heute ist ein besonderer Tag für den 70-Jährigen, denn er ist der 50.000. Leuchtturmbesucher der laufenden Saison.
Geboren in Warnemünde und dort 25 Jahre lang verwurzelt, trägt Order die Liebe zu seiner Heimat nicht nur im Herzen, sondern auch auf der Haut: „geboren in Warnemünde“ prangt auf seinem rechten Unterarm – eine Tätowierung, die ihm stets ein Stück seiner Herkunft bewahrt. Als Kinder waren wir natürlich oft hier oben, aber jetzt ist es bei mir auch schon eine Weile her“, erzählt der „Bio-Warnemünder“ mit einem Lächeln. Die Weltmeere hat er als Seemann der Deutschen Seereederei (DSR) 17 Jahre lang bereist, aber jedes Mal, wenn bei der Heimkehr der Leuchtturm von Warnemünde in Sicht kam, durchströmte ihn das warme Gefühl von Zuhause.
Heute ist er nicht allein. Als „Reiseleiter“ führt er seine Freunde Iman Duda aus München und René Witter aus Bielefeld durch seine alte Heimat. Beide sind noch bis morgen in Warnemünde und haben sich bereits in den maritimen Charme des Ostseebads verliebt. Der Leuchtturm war für sie der erste Anlaufpunkt und am Nachmittag steht ein Spaziergang nach Wilhelmshöhe zum Kaffeetrinken auf dem Programm.
Die 50.000er-Marke wurde fünf Tage früher erreicht als im vergangenen Jahr, was den positiven Trend unterstreicht. „Wenn das so weiter geht, werden wir am Ende der Saison sehr gute Besucherzahlen vorweisen können“, freut sich Inge Morenz, Schatzmeisterin des Fördervereins Leuchtturm Warnemünde e.V. Neben den Besucherzahlen boomt auch eine andere Idee, die der Verein vor einigen Jahren ins Leben gerufen hat: die individuellen Turmhochzeiten. Immer mehr Paare – auch von außerhalb – entscheiden sich für diese besondere Verbandlungszeremonie mit einigen Überraschungen. Die Nachfrage ist groß, und wer interessiert ist, sollte sich rechtzeitig telefonisch bei Vorstandsmitglied Holger Posselt melden (0173/ 297 61 84).
Auch der Souvenirverkauf läuft überdurchschnittlich gut. Kein Wunder – der Warnemünder Leuchtturm ist eben nicht nur ein Wahrzeichen, sondern für viele Menschen auch ein Symbol für Heimatliebe. So wie bei Jürgen Order.
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