Große Pläne für Seestraße und Georginenplatz – doch es fehlt das Geld


10. März 2016

Eigentlich haben sich die Warnemünder und ihre Gäste ab diesem Frühjahr schon auf die nächste Großbaustelle eingestellt. Der zweite Bauabschnitt zur Umgestaltung der Seestraße, ostwärts ab der Heinrich-Heine-Straße, sollte bereits im Monat März in Angriff genommen werden. Ob sich hier in Kürze überhaupt irgendetwas tut ist allerdings unklar, denn die Finanzierung steht noch nicht. „Die vom Land bereitgestellten Gelder zur Sanierung der Warnemünder Straßen und des Kirchenplatzes sind aufgebraucht. Wir hatten die Projekte 2010 geplant und seitdem sind die Baukosten quasi explodiert. Jetzt sind wir mit dem Bauministerium im Gespräch und bemühen uns um weitere Zuschüsse. Es fehlen noch 1,5 Millionen Euro an Fördermitteln“, erklärt Bausenator Holger Matthäus im Ortsbeirat. Im städtischen Haushalt wurde für das Bauvorhaben zwar schon ein kleiner Teil eingestellt, doch das Geld reicht bei weitem nicht aus. Und auch das macht der Warnemünder klar: „Im übrigen Stadtgebiet gibt es schon Gegenwind, denn viele Rostocker sind der Meinung, dass bereits genug Mittel ins Ostseebad geflossen sind“; ein sensibles Thema also.

Die finanzielle Misere wirkt sich natürlich auch auf die Sanierungspläne für Georginenplatz und Georginenstraße aus. Detailreich und blumig wurde die Entwurfsplanung dazu am Dienstagabend im Ortsbeirat vorgestellt. Das idyllische Carré entstand etwa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und war ursprünglich wahrscheinlich mit Dahlien bepflanzt. Diese wurden früher nämlich Georginen genannt – was auch den Namen erklärt. Der gesamte Bereich wird nach der Umgestaltung zu einer reinen Fußgängerzone. Das Befahren mit Kraftfahrzeugen und Fahrrädern, wie auch das Halten und Parken sind dann verboten. Versenkbare Poller ermöglichen zeitlich begrenzte Ausnahmen für Anlieger, Fahrräder und Lieferverkehr. „Es geht um eine zeitgemäße Umgestaltung mit einhergehender Erneuerung der Leitungen, Verkehrswege und Beleuchtung. Der Diagonalweg wird sich auch künftig über den Platz schlängeln und es werden weißen Sitzbänke aufgestellt“, informiert Anne Wickborn vom Landschaftsarchitekturbüro Thomas Henschel. Die gewachsenen Wege vor den Häusern bleiben erhalten, genau wie die Bäume an der Ost- und Südseite des Platzes. Weichen müssen aus Platzgründen hingegen die Bäume an der West- und Nordseite – die Baumkronen und Wurzeln sind hier viel zu groß geworden. Allerdings soll umgehend platziert nachgepflanzt werden. Selbst Schmuckpflanzungen auf den Rasenflächen sind vorgesehen. „Am Ende soll sich ein ausgewogenes grünes Platzbild ergeben“, wünscht sich die Planerin. Diesen Wunsch hegen auch die Warnemünder. Ob und wann es dazu kommt, bleibt abzuwarten. „Man weiß jetzt, wie es aussehen soll, man weiß aber nicht, wann es so aussehen soll. Hoffentlich gibt es dann die versprochenen Materialien noch“, formuliert der Beiratsvorsitzende Alexander Prechtel aus, was viele Gäste denken.

Eines ist aber schon absehbar: Kommt es tatsächlich zu einer Umgestaltung von Georginenplatz und Georginenstraße, wird das Areal aus seinem Dornröschenschlaf erwachen und endlich den ansprechenden Stellenwert erhalten, der ihm zusteht. Beispielhaft gelaufen ist in diesem Fall übrigens auch die Bürgerbeteiligung. Alle Planungen wurden gemeinsam mit den Anwohnern entwickelt. „Die Sanierung wird eine Abrundung des gesamten Warnemünder Komplexes um den Leuchtturm herum, von der Seestraße bis zum Alten Strom, abschließen“ so Matthäus.

Seit 2010 läuft im Ostseebad ein einmaliges Sanierungsprogramm. 2009 entschied die Landesregierung, die Stadt Rostock bei den notwendigen Straßensanierungen in Warnemünde mit über drei Millionen Euro zu fördern. Seitdem sind die Alexandrinenstraße, die Anastasiastraße, die Kirchenstraße, der Kirchenplatz, die Dänische Straße und ein Teil der Seestraße fertig saniert. Die restliche Seestraße, der Bereich um den Leuchtturm, Georginenplatz und Georginenstraße sollten den Abschluss bilden. Irgendwann sollen auch die Friedrich-Franz- und die Mühlenstraße „angepackt“ werden – diese beiden Projekte sind in fast unerreichbar Ferne gerückt.


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SB - 10.03.2016 um 16:09 Uhr
Was ich daraus lese.....mal wieder sollen Parkplätze wegfallen. Uns Warnemündern wurde schon lange ein Verkehrskonzept versprochen.
Wann tut sich endlich etwas in diese Richtung?
Hoffentlich wird auch daran gedacht, dass die dortigen Anwohner Lieferungen erhalten oder ihre Einkäfe heimbringen wollen.
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