Friedrich-Franz-Straße mutiert zur Rennstrecke


15. August 2019

Die Anwohner in der Warnemünder Friedrich-Franz-Straße sind verärgert:  Mit der veränderten Parkordnung – die Anlieger dürfen ihre Autos nur noch auf einer Straßenseite abstellen – wurde die Straße zur Rennpiste. Dazu kommt das für den Ortskern Warnemündes so typische Kopfsteinpflaster. Rast hier ein Wagen mit hoher Geschwindigkeit durch, bebt in den Häusern der Boden und in den Schränken das Geschirr. „Es ist so laut geworden, dass man bei geöffnetem Fenster kaum noch telefonieren kann“, schilderte Anwohnerin Petra Papstein ihre Eindrücke bei der Ortsbeiratssitzung am Dienstagabend. Um Verständnis bei den Autofahrern werbend hatte sie gemeinsam mit ihrem Mann, Karl-Heinz Balloff, und dem Nachbarn Oliver Petersmann in Eigeninitiative 25 grellgelbe Schilder mit der Aufschrift „Schritt…tempo fahren!“ gefertigt und diese mit Sisalband an den Kopflinden befestigt. Die Maßnahme zeigte tatsächlich Wirkung. Doch dann heute Morgen der Schock:  Unbekannte haben die mühsam angebrachte Beschilderung in der vergangenen Nacht wieder entfernt. „Wir werden nicht locker lassen, und neue Schilder aufhängen“, verspricht der Bankshop-Betreiber Balloff.

Das kann so natürlich keine Dauerlösung sein. Die Anwohner wünschen sich, dass in der Straße ein offizielles Schild mit Tempobegrenzung – wenn möglich auf 20 Stundenkilometer – aufgestellt würde. Der gesamte Bereich ist ohnehin schon eine 30er Zone, nur halten tut sich daran offenbar kaum jemand. Auch der Beiratsvorsitzende, Alexander Prechtel, hält es für wichtig, eine nahhaltige Lösung zu finden. Die Idee des Warnemünder Bauausschusses zur Einführung des einseitigen Park- oder Halteverbots sah deshalb auch einen Seitenwechsel vor: Vom Kirchenplatz bis zur Kreuzung Schulstraße dürfe man sein Fahrzeug auf der rechten und von dort bis zum Georginenplatz auf der linken Seite abstellen. Leider wurde der Vorschlag so nicht umgesetzt. Noch drastischer ist der Vorschlag von Uwe Jahnke aus Diedrichshagen. Er meint, dass auch die Halbierung noch nicht viel bringen würde und würde die verfügbaren Parkplätze im Straßenverlauf sogar vierteln. In der Stadtverwaltung ist das Problem bereits bekannt und es wird an einer Korrektur bearbeitet.

Für Unmut unter den Anwohnern sorgt auch die angebotene Parkalternative für den Bereich W2 in der Heinrich-Heine-Straße: „Weil es hier vorher eine gemischte Nutzung gab, kann diese Variante nicht annähernd als Ausgleich für die in der Friedrich-Franz-Straße weggefallenen Anwohnerparkplätze gesehen werden“, kritisierte der Bauausschussvorsitzende, Mathias Pawelke. Sein Ausschuss hatte den Vorschlag unterbreitet, die erste Reihe auf dem Parkplatz Kirchenplatz als neue Anwohnerparkmöglichkeit für den Bereich W2 zur Verfügung zu stellen.

Der von mehreren Einwohnern an den Bauausschuss herangetragene Vorschlag, zur Erhöhung der Stellflächenzahl die Möglichkeit des Schrägparkens in Erwägung zu ziehen wurde geprüft, ist aber wegen der zu geringen Straßenbreite nicht realisierbar.   

Das einseitige eingeschränkte Halteverbot wurde ausgesprochen, um Rettungsfahrzeugen und der Müllabfuhr eine problemlose Durchfahrt zu gewährleisten.


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SB - 15.08.2019 um 12:16 Uhr
Liebe Bewohner der Friedrich-Franz-Str.!
Seit etwa 10 Jahren wohne ich im Seebad. Seitdem wird von der Stadt versprochen, ein Verkehrskonzept für Warnemünde zu erarbeiten, den Verkehr in der Alexandrinenstr. einzudämmen, die Parksituation für Anwohner zu verbessern...usw.
Passiert ist nix!!!!
Stellt euch mal lange auf den Erhalt eurer "Rennstrecke" ein.
Liebe Grüße aus der Alexandrinenstr.
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